Keine Entwarnung in Sicht: RKI-Chef Wieler ist zwar optimistisch, dass die Corona-Maßnahmen wirken. Die Sterberate sei derzeit sehr gering - doch diese Quote werde noch steigen.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat in seiner Pressekonferenz zur Lage der Corona-Pandemie darauf hingewiesen, dass die Strategie gegen das Virus weiter Bestand habe: Eindämmung, Schutz der besonders gefährdeten Personen, Aufstockung der Kapazitäten.
Eine Entwarnung gibt das RKI nicht: "Die Pandemie läuft weiter und wird auch noch einige Wochen unterwegs sein", sagte Wieler. Grundsätzlich sei er optimistisch, dass die Maßnahmen wirken. Er gehe davon aus, dass "handfeste Zahlen" bis Ostern vorliegen, die Aussagen über einen Trend ermöglichen.
Die Sterberate in Deutschland sei mit derzeit 0,8 Prozent sehr gering. Er gehe aber davon aus, dass die Quote steigen werde.
"Fallzahlen steigen weiterhin"
In Deutschland seien aktuell 61.913 Fälle mit vom Coronavirus infizierten Menschen gemeldet - 4.615 Fälle mehr im Vergleich zum Vortag. Laut Wieler gibt es aktuell 583 Corona-Todesfälle in Deutschland, 128 Fälle mehr als am Vortag. "Die Fallzahlen steigen weiterhin", sagte Wieler. Er appellierte an die Bevölkerung, weiterhin vorsichtig zu sein, die Schutzmaßnahmen zu beachten.
Aus einer Studie gehe hervor, dass nur 41 Prozent der Deutschen die Krankheit Covid-19 für gefährlich hielten. "Jede Altersgruppe kann infiziert werden", warnte Wieler.
Das RKI gibt die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 61.913 an - ein Plus von 4.615 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldet dagegen 67.051 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt, registrierte 583 Todesfälle, die JHU 650 Tote.
Warum es bei verschiedenen Stellen zu unterschiedlichen Fallzahlen kommt, erklären wir hier:
RKI hält Mund-Nasen-Schutz für sinnvoll
Einen Mund-Nasen-Schutz hält der RKI-Präsident als weitere Schutzmaßnahme für sinnvoll. "Die Tröpfchen fliegen nicht so weit", man schütze damit das Gegenüber. Auch eine selbstgebaute Maske könne eine Infektion zurückhalten.
Das "Abstandsgebot und alle Maßnahmen der physischen Distanzierung" würden zudem auch einen Einfluss darauf haben, wie sich das Grippevirus weiter verbreiten werde, erklärte Wieler. Die Grippewelle werde sich allerdings bereits dem Ende zuneigen.