Beigetragen haben dabei vor allem Fleischbetriebe. RKI-Präsident Wieler äußerte auf der RKI-Pressekonfernz eine Vermutung, warum sich das Virus gerade dort gut verbreitet.
Die Fallzahlen waren in den vergangenen Wochen insgesamt rückläufig, in vielen Landkreisen werden keine neuen Corona-Fälle mehr gemeldet. Doch RKI-Chef Lothar Wieler warnt:
Der Virus sei immer noch in Deutschland. Wenn man ihm die Chance gebe, sich auszubreiten, werde es das auch tun. Deshalb mahnt Wieler, dass die Bevölkerung auch in den kommenden Wochen "weiterhin wachsam sein" müsse. Wenn man sich weiterhin an die Gegenmaßnahmen halte, sei Wieler optimistisch, dass man eine zweite Welle verhindern könne.
Niedrige Temperaturen verantwortlich für Fleischfabrik-Ausbrüche?
Aktuell gebe es vor allem lokale Ausbrüche, die regional die Fallzahlen nach oben treiben - zum Beispiel in Fleischfabriken wie im Kreis Gütersloh. Diese Ausbrüche können durchaus auch auf die Bevölkerung überspringen, so Wieler.
Warum es gerade in Schlachtbetrieben zu großen Ausbrüchen kommt, kann das RKI noch nicht final beantworten. Lothar Wieler vermutet aber, dass vor allem die niedrigen Temperaturen und die Feuchtigkeit und die damit verbundenen Aerosole in den Fabriken beigetragen haben könnten. Zudem: Wo man beengt wohne und arbeite werden Viren generell besser übertragen.
Lokale Ausbrüche treiben Reproduktionszahl nach oben
Das hat auch Auswirkungen auf die Reproduktionszahl R:
- Stand Dienstag liegt die kurzfristige Reproduktionszahl bei 2,76.
- Der stabilere R-Wert, der sich auf einen längeren Zeitraum bezieht, liegt bei 1,83.
- Der hohe Wert werde laut Wieler "massiv" von den großen, lokalen Ausbrüchen beeinflusst.
- Bei so niedrigen Fallzahlen wie in den vergangenen Wochen sei der statistisch geschätzte R-Wert mit Vorsicht zu interpretieren.