Sind Frauen nachts auf dem Nachhauseweg sicher? Nein, sind wir nicht, sagen viele Frauen. Der Tod der Londonerin Sarah führt derzeit zu vielen Protesten.
Pfefferspray in der einen Hand, Schlüssel in der anderen und ständig den Blick nach unten, ob einem jemand folgt. So laufen Frauen nachts durch die Straßen – aus Angst. Unter dem Hashtag #textmewhenyougethome teilen gerade viele Frauen auf der Welt ihre Geschichten, wie sie nachts auf der Straße belästigt worden sind.
Der Aufschrei im Netz ist eine Reaktion auf den Tod der 33-jährigen Sarah Everard in London. Am 3. März war sie auf dem Weg nach Hause. Gegen 21 Uhr hatte sie die Wohnung einer Freundin im Londoner Stadtteil Clapham Common verlassen. Sie telefoniert noch mit ihrem Freund. Kurze Zeit später trifft sie wohl auf ihren mutmaßlichen Mörder, einen Polizisten. Was danach passierte, ist noch nicht ganz klar. Nur: Eine Woche später wird ihre Leiche in einem Waldstück in der Grafschaft Kent gefunden.
Seitdem gibt es in Großbritannien einen Aufschrei gegen Gewalt an Frauen – im Netz und auf den Straßen. Am Wochenende hatten viele Hunderte trotz Warnungen der Polizei wegen Corona gegen die Gewalt an Frauen demonstriert. Die Mahnwachen wurden zum Teil gewaltsam von der Polizei aufgelöst, wofür es jetzt viel Kritik gibt.
Vielerorts gibt es inzwischen Unterstützung für Frauen, damit sie sicher nach Hause kommen. Mehr dazu und wie die Situation in Deutschland ist, hier im Video:
Jede dritte Frau wurde auf der Straße bereits sexuell belästigt, bedroht oder verfolgt. Auf dem Heimweg ist Angst oft ein unerwünschter Begleiter.