Marco Buschmann, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion hat die Corona-Politik der Bundesregierung und parteitaktisches Verhalten in der Union kritisiert.
FDP-Politiker Marco Buschmann im Dlf-Interview der Woche (Audio).
Die Diskussion um die Beschaffung von Impfstoff habe Buschmann zufolge zu lange gedauert. Auch die Einbeziehung der niedergelassenen Ärzte in die Impfkampagne habe zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Zudem sorge das Verhalten von Unionspolitikern dafür, dass Vertrauen der Bevölkerung in die Politik verloren gehe, sagte Buschmann. Zum einen kritisierte Buschmann das "taktische Verhalten" von CSU-Chef Markus Söder und des CDU-Parteivorsitzenden Armin Laschet bezüglich der K-Frage: "Wenn die Menschen den Eindruck haben, dass bei Fragen von Leben und Tod und der eigenen wirtschaftlichen Existenz nicht aus der Sache heraus entschieden wird, sondern aus der Frage heraus, wer was wird oder wer welche Karrierepfade betritt, dann werden die Menschen meiner Meinung nach zu Recht wütend."
Ebenso kritisierte er das Verhalten von Angela Merkel (CDU). Die Bundeskanzlerin wechsle teilweise wöchentlich ihre Meinung und dies sorge nicht gerade für Vertrauen.
Den Plan, Änderungen am Infektionsschutzgesetz vorzunehmen, begrüßte der FDP-Politiker hingegen ausdrücklich. Er plädierte dabei für einen Stufenplan, "der bundesweit einheitliche Wenn-Dann-Regeln vorsieht, die aber immer bezogen auf die konkrete Lage vor Ort sind." Regionen mit unterschiedlichen Inzidenzzahlen müssten auch unterschiedlich behandelt werden, so der FDP-Politiker. Man dürfe nicht "das ganze Land über einen Kamm zu scheren."
Marco Buschmann im Gespräch mit Ann-Kathrin Büüsker
Das Interview der Woche in voller Länge und zum Nachlesen beim Deutschlandfunk.