Die britische Corona-Variante breitet sich in Deutschland aus. Sie habe inzwischen einen Anteil von mehr als 20 Prozent, so Gesundheitsminister Spahn.
Was wird in Deutschland gegen die Ausbreitung der gefährlichen Coronavirus-Mutation unternommen? Sehen Sie hier die Pressekonferenz mit Jens Spahn.
Die Verbreitung der britischen und der südafrikanischen Corona-Variante liegt in Deutschland bereits bei mehr als 23 Prozent. Das gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin bekannt. Vor allem verbreitet ist die britische: Ihr Anteil liege nach Zahlen des Robert Koch-Instituts in Deutschland bei 22 Prozent und "verdoppelt sich von Woche zu Woche", so Spahn. "Wir müssen damit rechnen, dass die Variante bald auch bei uns die dominierende werden könnte."
"Vorsichtig aus dem Lockdown"
Es gebe aber mit Blick auf die Infektionszahlen ermutigende Nachrichten: "Obwohl sich die britische Variante weiter ausbreitet, sinken die Infektionszahlen. Die Maßnahmen wirken", so der CDU-Politiker. Man müsse aber weiter sehr vorsichtig sein, wenn man jetzt langsam den Lockdown verlasse.
Ein Baustein für den Weg aus der Krise, gesellschaftlich wie wirtschaftlich, sollen die Selbsttests sein. Sie könnten helfen, gerade mit Blick auf Schulen und Kitas, einen sicheren Weg zu gehen, sagte Spahn. Jede Investition in Selbsttests und jede Investition ins Impfen seien im Vergleich zu den Kosten des Lockdowns eine gute Investition. Die Tests sollten bis Anfang März zugelassen werden.
Spahn zuversichtlich: Zahl der Impfungen gewinnt an Dynamik
Über die Entwicklung der Impfkampagne äußerte sich Spahn zufrieden: Fast zwei Prozent der Menschen in Deutschland hätten inzwischen den vollständigen Schutz erhalten, das sei im europäischen Vergleich ein sehr guter Wert.
Inzwischen seien 6,8 Millionen Dosen Impfstoff ausgeliefert worden, bis Ende kommender Woche seien es zehn Millionen. "Die Impfkampagne kann nun deutlich an Dynamik gewinnen."
Spahn: Auch Astrazeneca-Impfstoff schützt
Zur Skepsis am Impfstoff von Astrazeneca mit Blick auf die Wirksamkeit sagte Spahn: "Es sind bis jetzt 740.000 Dosen dieses Impfstoffs ausgeliefert worden, von denen knapp 90.000 verimpft sind." Der Impfstoff von Astrazeneca werde jetzt nach und nach weiter verimpft. Spahn betonte, dass jeder in Deutschland zugelassene Impfstoff auch schütze.
Auf die Frage, ob sich die Bundesregierung und er selber mit dem Astrazeneca-Wirkstoff impfen lassen würde, sagte Spahn: "Wenn ich in der Reihenfolge dran bin, werde ich mich selbstverständlich auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen."