Die Frage nach der Kanzlerkandidatur in der Union ist geklärt. Wichtig sei nun, ein gemeinsames Programm zu entwickeln, sagt Armin Laschet im ZDF.
CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, hat an CDU und CSU zur Zusammenarbeit appelliert. "Das Entscheidende ist, dass wir jetzt auch ein gemeinsames Programm hinkriegen", sagte er im Gespräch mit ZDF-Chefredakteur Peter Frey und Bettina Schausten, der stellvertretenden ZDF-Chefredakteurin.
Auch mit CSU-Chef Markus Söder werde er in Zukunft zusammenarbeiten. "Wir sind in den Grundüberzeugungen so eng beieinander wie lange nicht mehr", betonte Laschet in der Sendung "Was nun, ...?".
Man wisse, dass in der Pandemie viel schiefgelaufen sei, auch organisatorisch. "Ein 'Weiter so' darf es da nicht geben", so Laschet. Man müsse jetzt sehen, wie man schneller in Entscheidungen und Verwaltungen werden könne.
CDU-Chef: Verhältnis zur CSU nicht geschädigt
Dem Vorwurf, dass das Verhältnis zur CSU nach den Diskussionen um die K-Frage nun ramponiert und die Union insgesamt gespalten sei, widersprach Laschet. Eine Partei sei nicht gespalten, wenn es zwei Kandidaten gebe und am Ende abgestimmt werde. Das nenne man Demokratie. Laschet räumte ein:
Der CDU-Chef betonte die Vorteile der Union. Das Kunststück sei, dass man am Ende zusammenstehe und so viele Jahrzehnte deutscher Politik geprägt habe. Die CDU nach Bayern auszudehnen oder gar die gemeinsame Fraktion aufzukündigen, habe in der Diskussion um die K-Frage "gar nicht zur Debatte" gestanden.
-
Laschet: Haben das Ziel, zu gewinnen
Er wolle ein neues Kapitel nach der Ära Merkel beginnen, sagte Laschet im ZDF. Zugleich wolle er ein Stück der Kontinuität bewahren, "die Deutschland gut getan hat".
Über die Grünen sagte Laschet, die Partei habe gezeigt, wie man die Kandidaten-Entscheidung "stiller" lösen könne.
Doch jetzt sei man im Wettbewerb. Die Union habe das Ziel zu gewinnen, und darauf werde man sich jetzt konzentrieren. "Ich will hart streiten", so Laschet. Er wolle aber keinen Wahlkampf wie in den USA führen, "wo man danach nicht mehr miteinander reden kann".
CDU-Vorstand votierte für Laschet
Eine Einigung zur K-Frage kam erst nach langer Diskussion und am Ende durch ein Votum des CDU-Vorstandes zustande. In der digitalen Sondersitzung stimmten in geheimer Wahl 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten. Neun stimmten für Söder, sechs enthielten sich.
Interessant wird sein, wie es in der Union nach dem tagelangen Machtkampf zwischen Söder und Laschet nun weitergeht und wie sich die Parteischwestern für einen gemeinsamen Wahlkampf aufstellen wollen.