Microsoft kauft für 69 Milliarden Dollar den Spielentwickler Activision Blizzard. Der Kauf werde das Wachstum von Microsofts Spiele-Geschäft beschleunigen, so der US-Softwareriese.
Microsoft übernimmt in einem fast 70 Milliarden Dollar schweren Deal den großen Videospieleanbieter Activision Blizzard. Der Software-Riese, der hinter der Xbox-Spielekonsole steht, sichert sich populäre Spiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush".
Microsoft bietet 95 Dollar je Aktie von Activision Blizzard - ein kräftiger Aufpreis auf den Schlusskurs von 65,39 Dollar am vorherigen US-Handelstag. Die Spielefirma werde damit insgesamt mit 68,7 Milliarden Dollar (60,4 Mrd Euro) bewertet, wie Microsoft mitteilte.
Vorteile für Gaming-Fans
Für Gaming-Fans hat der Deal direkte Vorteile: Serien wie Call of Duty oder Diablo können so zukünftig im beliebten Game Pass der Xbox-Konsole enthalten sein. Ein deutlicher Einschnitt im ewigen Rennen mit dem Konkurrenten Sony und dessen Playstation.
Activision Blizzard zuletzt in der Kritik
Um den Ruf von Activision Blizzard in der Gaming-Community stand es zuletzt nicht gut. Journalisten haben in jahrelanger Arbeit die teils abschreckenden Arbeitsbedingungen offengelegt, unter denen viele populäre Spiele des Herstellers entstehen. Im Sommer 2021 streikten Angestellte für bessere Arbeitsbedingungen, im Juli verklagte eine Behörde des US-Staates Kalifornien die Spieleschmiede unter anderem wegen sexueller Diskriminierung und Belästigung von Mitarbeiterinnen.
Der Konzern habe eine sexistische Unternehmenskultur gefördert, bei der Frauen systematisch benachteiligt würden, kritisierte die für die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen in dem Bundesstaat zuständige Behörde DFEH. Die Firma wies die Vorwürfe zunächst weit von sich, beauftragte dann aber doch eine Anwaltsfirma mit der Aufklärung der Vorwürfe.
Der bisherige Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, solle weiter an der Spitze der Spielefirma blieben, hieß es. Der CEO stand zuletzt in der Kritik. Er soll von vielen Vorwürfen gewusst haben und untätig geblieben sein. Investoren hielten bislang aber an ihm fest.
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