Es ist ein glänzender Börsenstart für Airbnb: Der Apartment-Vermittler hat seinen Aktienkurs mehr als verdoppelt. Der Wert lag zeitweise über der Marke von 100 Milliarden Dollar.
Der Online-Wohnungsvermittler Airbnb hat einen fulminanten Börsenstart hingelegt. Der Wert der Airbnb-Aktie betrug am Donnerstag bei Handelsbeginn an der New Yorker Wall Street 146 Dollar (rund 120 Euro) und damit mehr als das Doppelte des Ausgabepreises von 68 Dollar. Die Online-Plattform wurde damit auf mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet.
Der Wohnungsvermittler ging unter dem Kürzel "ABNB" an der Technologie-Börse Nasdaq an den Start. Der Ausgabepreis war zuletzt mehrfach angehoben worden, von zwischen 44 und 50 Dollar auf zwischen 56 und 60 Dollar und dann 68 Dollar.
Airbnb kommt unerwartet gut durch Corona-Krise
Airbnb hatte schon seit einiger Zeit einen Börsengang für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Wegen der Corona-Krise war jedoch unklar, ob es dazu kommen würde. Nach dem Ausbruch der Krise, die einen drastischen Rückgang der Buchungszahlen und unzählige Stornierungen zur Folge hatte, war die Bewertung von Airbnb bei der letzen Finanzierungsrunde im April auf 18 Milliarden Dollar gefallen.
Auch aktuell leidet das Unternehmen aus San Francisco unter Reisebeschränkungen und Hygienevorgaben, kommt aber besser durch die Krise als zunächst erwartet, da Menschen - wenn sie derzeit reisen - gerne auf Privatunterkünfte zurückgreifen, um weniger Kontakte zu haben. Auch Rückzugsorte auf dem Land werden öfter gebucht. 2017 war Airbnb noch mit 31 Milliarden Dollar bewertet worden.
Airbnb auch oft in der Kritik
Zuletzt konnte Airbnb sogar ein bisher seltenes Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen. Im vergangenen Vierteljahr verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar. In den neun Monaten bis Ende September fielen jedoch Verluste von knapp 697 Millionen Dollar an.
Airbnb hat die Vermittlung von Ferienzimmern und -häusern unter Privatleuten revolutioniert. Im Laufe der Jahre war das Unternehmen immer wieder mit Kritik und rechtlichen Problemen konfrontiert worden. So werfen viele Städte Airbnb vor, für Wohnungsknappheit und steigende Mieten mitverantwortlich zu sein.