Veränderungen bei der Deutschen Bahn: Der Aufsichtsratschef Michael Odenwald tritt Ende Juli zurück. Er hatte zehn Jahre in dem Gremium gearbeitet.
Der Aufsichtsratschef bei der Deutschen Bahn, Michael Odenwald, hört zum 22. Juli auf. "Nach zehnjähriger Arbeit im Aufsichtsrat ist es Zeit für einen Wechsel", teilte Odenwald am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte er das Kontrollgremium auf der Sitzung am Donnerstag informiert.
"Die Deutsche Bahn ist - ungeachtet aller aktuellen Herausforderungen - ein tolles Unternehmen, für das ich mich immer sehr gerne engagiert habe. Ich wünsche dem Vorstand, allen Führungskräften und insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles erdenklich Gute", sagte Odenwald weiter.
Nach jahrelangem Aufschub will der Bund das Schienennetz der Bahn grundlegend sanieren. "So wie es ist, kann es nicht bleiben", sagte Verkehrsminister Volker Wissing.
Aus dem Verkehrsministerium zur Bahn
Der ehemalige Staatssekretär ist seit 2018 Chefkontrolleur beim Bahnkonzern. Der Jurist war seit 1992 im Verkehrsministerium tätig - von 1998 an als Referatsleiter, ab 2010 als Leiter der Zentralabteilung, seit 2012 dann als beamteter Staatssekretär.
In dieser Funktion rückte er 2012 in den Bahn-Aufsichtsrat. "Wir bedauern die Entscheidung von Herrn Odenwald sehr", teilte Bahnchef Richard Lutz mit.
Bahn-Chef Lutz und Bundesverkehrsminister Wissing kündigen eine "Generalsanierung" der Bahn an. Ab 2024 sollen hoch belastete Strecken modernisiert und Baustellen gebündelt werden. Auf Kunden kommen zunächst längere Fahrzeiten und Umleitungen zu.
Mehrere Veränderungen bei der Bahn
Die Deutsche Bahn baut auch sonst in den Führungsetagen um: Das von Bahnvorstand Ronald Pofalla bislang geleitete Infrastrukturressort wird ab dem 1. Juli der bisherige Personenverkehrsvorstand Berthold Huber übernehmen. Für Huber rücken zwei Neue in den Vorstand nach: Die bisherige Finanzchefin der Bahn-Tochter DB Fernverkehr, Evelyn Palla, wird im Leitungsgremium ab 1. Juli den neu geschaffenen Bereich Regionalverkehr verantworten. DB-Fernverkehrschef Michael Peterson leitet das ebenfalls neue Fernverkehrsressort.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahnchef Richard Lutz hatten am Mittwoch erklärt, wie es mit der Generalsanierung der Bahn weitergeht.