Bonus fürs Energiesparen:Treppe statt Aufzug: Bahn belohnt Mitarbeiter
02.08.2022 | 12:54
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Die Bahn ist einer der größten Stromkunden in Deutschland. Der Konzern will nun seine rund 200.000 Mitarbeiter zum Energiesparen im Job motivieren. Dazu beitragen soll ein Bonus.
Die Bahn will Strom sparen - und unter anderem auf die Außenbeleuchtung ihres Hauptsitzes, des sogenannten Bahntowers in Berlin, verzichten.
Quelle: Christophe Gateau/dpa
Mit einem Einmal-Bonus von mindestens 100 Euro will die Deutsche Bahn ihren Angestellten einen Anreiz geben, am Arbeitsplatz Energie zu sparen. Personalvorstand Martin Seiler erläuterte in Berlin das Anliegen des Konzerns so:
Wir wollen, dass alle 200.000 Beschäftigten in Deutschland aktiv werden, dass alle kleineren und größeren Hebel gezogen werden, um es am Ende zu einer nennenswerten Einsparsumme zu bringen.
Martin Seiler, Personalvorstand der Bahn
Es gehe um Themen wie die Beleuchtung, das Heizen, das Nutzen von Klimaanlagen, die Betankung, "oder vielleicht auch mal die Treppe statt dem Aufzug zu benutzen", sagte Seiler.
Energiebonus soll im Dezember ausgezahlt werden
Mit dem Dezember-Gehalt sollen laut Bahn "alle Tarif- und AT-Mitarbeitenden" einen Energiebonus von 100 Euro bekommen. Das Programm kostet die Bahn rund 20 Millionen Euro - diese Summe hofft der Konzern, durch kreative Sparvorschläge und -maßnahmen auch mindestens einzusparen.
Wenn sich genügend Mitarbeitende entsprechend engagierten und insgesamt besonders viel eingespart werde, könne der Bonus für alle auf 150 Euro angehoben werden.
Bahn lässt Einsparpotenzial offen
Mit dem Anreizsystem will die Bahn eigenen Angaben zufolge vor allem in ihren Gebäuden den Energieverbrauch senken. Unklar blieb zunächst, wie groß das Einsparpotenzial dort überhaupt ist.
Seiler verwies angesichts der drohenden Versorgungsengpässe beim Gas auf weitere Maßnahmen, mit denen der Konzern Energie einsparen will.
Dazu gehöre etwa das energiesparende Fahren im Fern- und Regionalverkehr sowie der Austausch fossiler Wärme- durch alternative Heizanlagen. Wie weit der Konzern bei diesen Themen ist, blieb allerdings offen.
Füllstand der deutschen Gasspeicher
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Bahntower in Berlin ohne Außenbeleuchtung
Künftig will die Bahn zudem auf die kritisierte Außenbeleuchtung ihres Hauptsitzes, des sogenannten Bahntowers in Berlin, verzichten. Nur das Logo und die Positionslampen für die Flugsicherung blieben angeschaltet. Auch für andere Gebäude und Bahnhöfe prüfe das Unternehmen derzeit, inwieweit auf nicht sicherheitsrelevante Beleuchtungen verzichtet werden kann.
Der Personalvorstand betonte, "an Sicherheit und Arbeitsschutz wird nicht gerüttelt". Kundinnen und Kunden der Bahn müssten auch nicht befürchten, "in schummrigen Bahnhöfen" unterwegs zu sein.
Mit rund zehn Terawattstunden jährlichem Verbrauch ist die Bahn einer der größten Stromabnehmer in Deutschland. Erdgas hatte am Strommix im vergangenen Jahr laut Geschäftsbericht einen Anteil von mehr als sechs Prozent. Mehr als 20 Prozent wurden demnach aus Braun- und Steinkohle gewonnen. Der Anteil erneuerbarer Energien betrug rund 62 Prozent.
Quelle: dpa, AFP
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