Mehr Fahrgäste, mehr Güterverkehr, mehr Klimaschutz: Die Ziele für die Bahn sind bekannt. Ein neuer "Masterplan" für die Schiene fasst sie nun zusammen - nicht alle sind zufrieden.
Der Bund hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn, Wettbewerbern und Verkehrsverbänden einen Plan für die Zukunft der Schiene erarbeitet. Mehr Fahrgäste, mehr Güterverkehr, mehr Klimaschutz sind das Ziel.
Deutschlandtakt soll Städte besser verbinden
Alle halbe Stunde mit dem ICE von Berlin nach München oder von Köln nach Hamburg - schon in wenigen Jahren soll das Alltag sein. Auf den Hauptachsen zwischen den großen Städten sollen die Züge dann öfter und auch schneller unterwegs sein.
Der sogenannte Deutschlandtakt ist zentraler Bestandteil des gemeinsamen Plans für den Schienenverkehr. Ende Juni soll er vorgestellt werden.
Personen- und Güterverkehr sollen gleichermaßen ausgebaut werden
Zwei zentrale Vorhaben sind im Plan für die Zukunft der Schiene festgehalten: "Wir sind uns einig in dem Ziel, bis 2030 doppelt so viele Bahnkundinnen und Bahnkunden im Schienenpersonenverkehr zu gewinnen", heißt es dort.
Zweitens soll der Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene von derzeit rund 19 auf dann 25 Prozent steigen. Beide Ziele sind nicht neu und stehen unter anderem im Koalitionsvertrag von 2018.
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Ziel ist eine engere Taktung im Schienenverkehr
Schon jetzt fahren Fernzüge auf den wichtigen Strecken eng getaktet. Doch mit dem "Deutschlandtakt" sollen Fern- und Regionalverkehr besser aufeinander abgestimmt werden, Verbraucher zuverlässigere Anschlüsse bekommen und Tarife übersichtlicher und einheitlicher gestaltet sein.
Das alles kostet viel Geld. Besonders bei der Infrastruktur herrscht massiver Nachholbedarf. Strecken müssen neu- und ausgebaut werden, damit mehr Züge fahren können, ohne sich in die Quere zu kommen.
Die Eisenbahn soll den Verkehrsinfarkt verhindern und zugleich das Klima retten. Mit einem Milliardenprogramm wird die Deutsche Bahn nun flott gemacht. Die Zeit drängt.
Bestehende Strecken sollen saniert werden
86 Milliarden Euro sollen in die Sanierung von Strecken investiert werden. Das Klimapaket des Bundes sieht zudem eine Eigenkapitalerhöhung bei der Bahn von rund elf Milliarden Euro vor, die ebenfalls vollständig für den Ausbau der Infrastruktur verwendet werden soll.
Allerdings fließt dieses Geld lediglich in den Erhalt des bestehenden Netzes. Für den Bau neuer Strecken sieht das aktuelle Papier eine Erhöhung der sogenannten Bedarfsplanmittel von derzeit jährlich 1,6 Milliarden Euro auf bis zu vier Milliarden Euro pro Jahr bis zum Ende des Jahrzehnts vor. Zu wenig, sagen Kritiker.
Kritikern geht der Ausbau des Gütertransportes zu langsam voran
Auch andere Aspekte des Plans sehen sie skeptisch. Dabei geht es vor allem um das dort erneut betonte Ziel, den Anteil des Schienentransports im Güterverkehr deutlich zu erhöhen - ein Vorhaben, bei dem die Bundesregierung seit vielen Jahren nicht voran kommt.