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Glyphosat-Streit : Bayer gewinnt weiteren Prozess in den USA

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Der Unkrautvernichter Glyphosat ist für den Bayer-Konzern eine justirische Großbaustelle in den USA. Nun gab es unabhängig voneinander zwei wichtige Gerichtsentscheidungen.

Behälter des Unkrautvernichters Roundup
Das Unkrautvernichtungsmittel Roundup von Bayers Tochterfirma Monsanto enthält Glyphosat
Quelle: Haven Daley/ap/dpa

Ein Berufungsgericht hat die US-Umweltbehörde EPA angewiesen, die Gesundheitsrisiken von Glyphosat erneut zu überprüfen. Die EPA hatte angegeben, dass der Wirkstoff von Bayers umstrittenem Unkrautvernichter Roundup keine besondere Gefahr für Menschen darstelle. Das Gericht stufte die Bewertung der EPA aber als zweifelhaft ein.

Das Thema ist für den deutschen Bayer-Konzern von großer Bedeutung. Er ist in den USA mit zahlreichen Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat konfrontiert.

Auch gute Nachrichten für Bayer: Vierter Prozess-Gewinn in Serie

Es gab für das Dax-Unternehmen aber auch gute Nachrichten: Bei einem Verfahren im Bundesstaat Oregon erzielte Bayer dagegen einen weiteren Erfolg vor Gericht. Bayer hat damit die letzten vier US-Prozesse mit Klägern, die Glyphosat für Krebserkrankungen verantwortlich machen, für sich entschieden.

Unkrautvernichtungsmittel 2020 geprüft

Die EPA hatte das Unkrautvernichtungsmittel zuletzt 2020 überprüft und an ihrer Linie festgehalten, dass es bei korrektem Gebrauch kein Gesundheitsrisiko darstelle. Dagegen klagte unter anderem die Umweltorganisation NRDC.

"Über Jahre hat die EPA sich geweigert, etwas gegen die gefährlichen Folgen dieses Pestizids für Menschen und die Umwelt zu unternehmen", teilte die Organisation mit. Das Gericht habe klargemacht, dass es so nicht weitergehen könne.

Berufungsgericht: Analyse ist "fehlerhaft"

Das zuständige Berufungsgericht störte sich in seinem Urteil besonders daran, wie die EPA begründete, dass Glyphosat nicht krebserregend sei. Die zugrundeliegende Analyse sei "fehlerhaft" und stehe teilweise nicht im Einklang mit den Leitlinien der Behörde.

Die EPA wollte sich auf Nachfrage zu der Kritik nicht äußern. Man werde die Glyphosat-Entscheidung aber überprüfen, sagte eine Sprecherin.

Bayer weiter zuversichtlich

Bayer zeigte sich in einer Stellungnahme zuversichtlich, dass die EPA auch bei einer neuen Überprüfung keine Krebsgefahren bei Glyphosat findet. Die Umweltbehörde der US-Regierung sei bereits beim letzten Mal gewissenhaft vorgegangen und habe eine "rigorose" Auswertung wissenschaftlicher Studien der vergangenen 40 Jahre vorgenommen.

Bayer hatte sich die Glyphosat-Klagen mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Saatgutriesen Monsanto 2018 aufgehalst.

Unkrautvernichter "wahrscheinlich krebserregend"

Die vielen Verfahren in den USA stützen sich besonders auf eine Einschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation. Sie stufte Monsantos Unkrautvernichter 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für Menschen ein.

Bayer weist dies zurück und argumentiert mit der Zustimmung vieler Aufsichtsbehörden sowie mit Studien, die belegen sollen, dass Glyphosat bei vorschriftsgemäßer Anwendung ungefährlich sei.

Wir stehen weiterhin vollständig hinter der Sicherheit von Roundup.
Bayer-Konzern

Nachdem Bayer die ersten drei Glyphosat-Prozesse in den USA verloren hatte, wendete sich das Blatt zuletzt. Der Dax-Konzern gewann bereits das vierte Verfahren in Folge.

Die Geschworenenjury in Jackson County, Oregon, urteilte einstimmig, dass Roundup nicht für die Krebserkrankung des Klägers verantwortlich sei. Der Konzern kündigte an, sich in allen künftigen Rechtskonflikten zu dem Thema "selbstbewusst" zu verteidigen.

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