Nach Tankrabatt: Deutschland hat wieder hohe Benzinpreise

    Nach Ende von Tankrabatt:Deutschland hat wieder hohe Benzinpreise

    12.09.2022 | 12:10
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    Nach Ende des Tankrabatts haben die deutschen Spritpreise im europäischen Vergleich wieder deutlich angezogen. So steigen die Preise für Benzin und Diesel.

    Ein Mann betankt an einer Tankstelle sein Auto
    Ein Mann betankt an einer Tankstelle sein Auto. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Mit dem Auslaufen des sogenannten Tankrabatts Ende August ist Kraftstoff in Deutschland wieder teurer geworden. Zum Stichtag 5. September wurden Tagesdurchschnittspreise von 2,07 Euro für einen Liter Super E5 und 2,16 Euro für einen Liter Diesel ermittelt, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete.
    Am 11. September lagen sie bei 1,99 Euro für Super E5 und bei 2,13 Euro für Diesel, wie die ZDF-Übersicht zeigt:
    Spritpreis in Deutschland
    ZDFheute Infografik
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    Wo man in der EU am günstigsten tankt

    Nur in Dänemark (2,04 Euro) und den Niederlanden (2,01 Euro) war Superbenzin am Vergleichstag (5. September) ähnlich teuer wie in Deutschland. Am günstigsten konnten die Autobesitzer im Nachbarland Polen tanken mit 1,38 Euro für Super und 1,61 Euro für Diesel.
    Der Tankrabatt in Deutschland ist wieder Geschichte, die Preise für Diesel und Benzin sind nach oben geschnellt. Wie teuer ist das Tanken in Frankreich und Österreich?01.09.2022 | 2:03 min
    Die Steuern auf Benzin und Diesel wurden von der Ampel-Koalition in Deutschland zwischen Juni und August gesenkt, so dass die Preise an den Tankstellen sanken. Einschließlich der Mehrwertsteuereffekte wurde so der Liter Super um 35,16 Cent entlastet, beim Diesel waren es 16,71 Cent.
    Umstritten war, in welchem Umfang die Steuerentlastung tatsächlich an die Endkunden weitergegeben wurde. Seit dem 1. September gelten die normalen Steuersätze.

    Deutschland einer der teuersten Staaten in der EU

    Die Ursachen für die unterschiedliche Entwicklung seien vielfältig, erklärten die Statistiker. "Neben Lieferengpässen dürften die in Folge des Kriegs in der Ukraine ausbleibenden Dieselimporte aus Russland eine Rolle spielen."
    Grafik: So setzt sich der Benzinpreis zusammen
    Quelle: ZDF

    Damit gehört Deutschland wieder zu den teuersten Staaten in der EU. Insgesamt sind die Kraftstoffpreise laut Bundesamt weiterhin höher als vor Beginn des Kriegs in der Ukraine. So hatte am 21. Februar 2022 ein Liter E5 noch 1,80 Euro und Diesel 1,66 Euro pro Liter gekostet. Besonders deutlich fällt der Preisanstieg damit beim Diesel-Kraftstoff aus. Am teuersten war der Sprit im März.

    DIW-Präsident: Nutznießer waren Besserverdiener

    Viele Ökonomen hatten den Tankrabatt kritisiert, mit dem die Bundesregierung die Inflation dämpfen wollte. Hauptnutznießer seien Besserverdiener mit zum Teil zwei oder drei Autos im Haushalt, sagte etwa DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Der Rabatt lohne sich zudem im Vergleich besonders bei großen Autos mit großen Motoren und hohem Spritverbrauch.
    Das Statistische Bundesamt nutzte für die Vergleiche Daten der EU-Kommission. Die Preise an Tankstellen in den einzelnen EU-Staaten werden wöchentlich immer montags erhoben. Es sind Tagesdurchschnittspreise einschließlich Abgaben und Steuern.
    Worauf Sie beim Tanken jetzt achten sollten und Tipps, wie sie trotzdem sparen können:
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

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