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Produkte trotz Inflation gefragt : So kann Bio gegen den Klimawandel helfen

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Trotz steigender Preise sind Bio-Lebensmittel immer noch beliebt. Die Kunden kaufen aber anders ein als früher. Und es gibt immer noch ungenutztes Potenzial.

Bio Lebensmittelproduktion
Biologischer Anbau kann helfen weniger CO2 auszustoßen.
Quelle: Imago

Der Umsatz mit Bio-Produkten ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. 2021 lag er laut Marktforschern bei 15,87 Milliarden Euro. Das ist ein Plus um 5,8 Prozent zum Vorjahr. Laut Öko-Barometer aus dem Februar, das das Bundeslandwirtschaftsministerium regelmäßig in Auftrag gibt, kaufen 33 Prozent der Befragten häufig und fünf Prozent ausschließlich Bio-Produkte.  

Bio trotz steigender Preise immer noch gefragt

Höhere Kosten von Energie, Rohstoffen und sonstigen Vorprodukten sind die Hauptursache dafür, dass Verbraucher derzeit immer tiefer in die Tasche greifen müssen.  Umso erstaunliches ist es, dass Bio-Produkte nach wie vor gefragt sind. "Bio bleibt stabil, und zwar stabiler als der Lebensmittelmarkt insgesamt", sagt Tina Andres vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

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Dabei haben die Verbraucher ihr Einkaufsverhalten teilweise verlagert: Sie kaufen ihre Bio-Produkte jetzt vermehrt im Discounter statt im Naturkostfachhandel ein. Generell habe die Corona-Zeit zu einem Bewusstseinswandel hin zu mehr Bio geführt, so die Einschätzung des BÖLW.

Daneben gibt es laut Experten einen weiteren wichtigen Punkt: den Klimawandel. Inwieweit ihm die Ökolandwirtschaft Paroli bieten kann, wird auf der weltweit größten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg erörtert, die am heutigen Dienstag beginnt und drei Tage geht.

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Böden von Bio-Bauern besonders fruchtbar

Fest steht: Das Klima verändert sich in allen Regionen Deutschlands. Experten prognostizieren mehr Frühjahrstrockenheit, heißere Sommer mit längeren Trockenperioden und häufigere Wetterextreme mit Starkregen oder Hagel. Der Ökolandbau scheint für diese Veränderungen gut gerüstet zu sein.

So setzen die Bio-Betriebe von jeher auf eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Das heißt, auf einer Fläche wird nach der Ernte der Frucht nicht wieder die gleiche Frucht angebaut. Zudem greift man zu sogenannten Zwischenfrüchten wie etwa Ackerbohnen, Gräsern und Buchweizen. Dieses Prinzip stärkt die Bodenfruchtbarkeit und fördert den Humusaufbau. Folge: Das Wasserspeichervermögen steigt immens.     

Studie: Ökologische Betriebe brauchen weniger Energie

Eine vom BÖLW in Auftrag gegebene Studie belegt, dass ökologische Betriebe im Durchschnitt etwa 40 Prozent weniger Energie pro Hektar einsetzen als konventionelle Betriebe und entsprechend weniger CO2 pro Fläche erzeugen. Dieser Effekt beruht vor allem auf dem Verzicht synthetischer Dünger und Pflanzenschutzmittel.

Dabei ist synthetischer Stickstoffdünger aus Sicht des Klimaschutzes doppelt problematisch. Denn neben der energieintensiven und damit klimabelastenden Produktion bildet sich bei der Ausbringung Lachgas, das 300-mal klimaschädlicher ist als CO2.

Auch die Milchviehhaltung ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung klimaschädlicher Gase. Problematisch dabei ist die Bildung des Treibhausgases Methan. Es entsteht vor allem bei der Verdauung der Kühe und bei der Lagerung und Ausbringung von Gülle und Mist. Bio-Betriebe schneiden pro erzeugtem Kilogramm Milch etwas besser ab als konventionelle Betriebe. Die Vorteile ergeben sich durch eine weniger energieintensive Futtererzeugung und Lagerung.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Bio-Betriebe erreichen im Schnitt nur etwa 60 Prozent der üblichen konventionellen Erträge. Der Mehrbedarf an Flächen kann daher die positiven Klimamaßnahmen wieder wettmachen.

Bis 2030 rund ein Drittel Öko-Landbau geplant

Der ökologische Landbau ist eine vergleichsweise ressourcenschonende und nachhaltige Wirtschaftsform, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz sowie dem Erhalt der Artenvielfalt leisten kann. Dennoch gibt es noch viel Potenzial zur Optimierung der Klimabilanz durch die Organisation der Betriebe. 

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, bis 2030 30 Prozent Öko-Landbau zu erreichen. Ein ambitioniertes Ziel. Zu schaffen ist das nur, wenn die Zugänge zur ökologischen Landwirtschaft erleichtert werden - Stichwort ‚weniger Bürokratie‘.

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitete ‚Zukunftsstrategie ökologischer Landbau‘ beschreibt darüber hinaus weitere Handlungsfelder. Dazu zählen etwa die angemessene Honorierung der Umweltleistungen, welche im Öko-Landbau geleistet werden. Zudem sollten landwirtschaftliche Betriebe, die sich für eine Umstellung auf ökologischen Landbau entscheiden, intensiv fachlich begleitet werden.

Bioprodukte in einem Einkaufswagen

Branche leidet unter Inflation - Wenn Bio zu teuer wird 

In den letzten zwei Jahren der Pandemie gaben viele mehr Geld für teurere Bio-Lebensmittel aus. Mit der Inflation ist das nun vorbei. Wie Läden und Bauern davon betroffen sind.

von Antonia Brand und Oliver Deuker
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