Bund machte 2022 deutlich weniger Schulden als erwartet

    115,4 Milliarden Euro in 2022:Bund mit viel weniger Schulden als vorgesehen

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    Im letzten Jahr hat der Bund deutlich weniger Schulden gemacht als erwartet. Die neuen Kredite beliefen sich 2022 auf 115,4 Milliarden Euro - vorgesehen waren 23,5 Milliarden mehr.

    Das Bild zeigt aufgereihte Euromünzen. (Symbolbild)
    Rund 23,5 Milliarden Euro weniger Schulden als vorgesehen waren hat der Bund 2022 gemacht. (Symbolbild)
    Quelle: Imago

    Der Bund hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Schulden gemacht als zunächst angenommen. Im Kernhaushalt wurden neue Kredite in Höhe von 115,4 Milliarden Euro aufgenommen, wie am Donnerstag aus dem Finanzministerium verlautete. Das sind rund 23,5 Milliarden Euro weniger als vorgesehen.
    Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte:

    Der Haushaltsabschluss zeigt (...), dass wir nicht auf Biegen und Brechen alle rechtlichen Möglichkeiten der Kreditaufnahme ausschöpfen, sondern nur soweit wie nötig.

    Christian Lindner, Bundesfinanzminister

    Er zeige aber auch, dass Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden müssten, damit Investitionsmittel wirklich genutzt würden.

    Höhere Steuereinnahmen und weniger Ausgaben

    Grund für die positivere Bilanz sind zum einen höhere Steuereinnahmen: Wie bei der Steuerschätzung Ende November bereits erwartet nahm der Bund fast neun Milliarden Euro zusätzlich ein. Zum anderen wurde weniger Geld ausgegeben. Das lag laut Ministerium an krisenbedingten Lieferengpässen - zudem wurden Vorsorgetöpfe im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der Corona-Krise nicht vollständig ausgeschöpft.
    Auch für Zinsen musste der Bund, trotz eines Anstiegs, rund eine Milliarde Euro weniger ausgeben als zunächst veranschlagt.

    Sondervermögen nicht in Schuldenbilanz berücksichtigt

    Nicht berücksichtigt sind in dieser Bilanz die sogenannten Sondervermögen des Bundes, also beispielsweise die Töpfe zur Stärkung der Bundeswehr und zur Finanzierung der Energiepreisbremsen, für die der Bund hohe Schulden aufnahm.
    Von den bis zu 200 Milliarden Euro für die Gas- und Strompreisbremse wurden laut Ministerium bislang rund 30 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Im 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr seien bisher Verträge über etwas mehr als 10 Milliarden Euro geschlossen worden - noch sei hier aber kein Geld geflossen.

    Neue Milliarden gegen Krise
    :Bundestag beschließt Haushalt für 2023

    Der Bundestag hat den Bundeshaushalt für das kommende Jahr beschlossen. Unter Einhaltung der Schuldenbremse sind neue Kredite in Höhe von 45,6 Milliarden Euro vorgesehen.
    Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag. Hauptthemen der 71. Sitzung der 20. Legislaturperiode sind die Abstimmung über den vom Vermittlungsausschuss beschlossenen Kompromiss zum Bürgergeld und der Abschluss der Haushaltswoche.
    Quelle: dpa

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