Bundesnetzagentur rechnet mit regionalem Gasmangel im Winter

    Nächster Winter:Netzagentur rechnet mit regionalem Gasmangel

    18.08.2022 | 08:02
    |

    Bundesnetzagentur-Chef Müller warnt vor regionalen Engpässen beim Gas im Winter. Zu 95 Prozent gefüllte Speicher im November hält er für unwahrscheinlich.

    Die Bundesnetzagentur rechnet damit, dass es im kommenden Winter regional zu Gasmangel kommen könnte. "Vermutlich wären die Einschränkungen erst einmal temporär und können auch wieder enden oder mehrfach auftreten", sagte Behördenchef Klaus Müller dem Nachrichtenportal T-Online. Man müsse dafür sorgen, dass das Gas gut durchs Land transportiert werde.
    Die fast vollständige Befüllung der Speicher vor diesem Winter hält Müller für unwahrscheinlich. "Einen durchschnittlichen Füllstand von 95 Prozent zum 1. November verfehlen wir in all unseren Szenarien. Das werden wir kaum hinkriegen, weil einzelne Speicher von einem sehr niedrigen Füllstand gestartet sind."

    Gasspeicher bereits zu 75 Prozent gefüllt

    Das Ziel einer Speicherfüllung von 75 Prozent im September war bereits am vergangenen Wochenende vorzeitig erreicht worden. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, damit wirke das Ende April in Kraft getretene Gasspeichergesetz. Dieses verpflichtet alle Betreiber in Deutschland dazu, ihre Speicher schrittweise zu füllen.
    Vorgesehen ist, dass die Speicher zum 1. Oktober zu 85 Prozent und zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sind. Mit diesen Zielmarken soll angesichts reduzierter russischer Gaslieferungen für den Winter gut vorgesorgt werden.

    Müller ruft Bevölkerung zum Gassparen auf

    Bundesnetzagentur-Chef Müller schwor die Bevölkerung nun darauf ein, auch über die kommenden Monate hinaus Gas und Energie zu sparen. "Es geht nicht nur um einen Winter, sondern um mindestens zwei. Und der folgende Winter könnte noch einmal härter werden.

    Wir müssen mindestens noch ein weiteres Jahr viel Gas sparen. Um es ganz klar zu sagen: Das werden mindestens zwei anstrengende Winter.

    Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur

    "Womöglich aber läuft es sogar etwas besser." Dafür müsste gewährleistet sein, dass die Gasimporte im kommenden Jahr größer ausfallen - zum Beispiel, weil die zwei zusätzlichen privaten LNG-Terminals so früh wie möglich fertig sind oder Deutschland zusätzliches Gas aus Frankreich bekommt. "Dann könnten wir davon ausgehen, dass wir unsere Speicher nächsten Sommer wieder schneller füllen können."

    Chef der Bundesnetzagentur
    :Müller: Gassparen "kann Preis stabilisieren"

    Der Chef der Bundesnetzagentur hat das Inkrafttreten des Gas-Notfallplans begrüßt. Wenn alle Länder in Europa Gas sparen, könnte das den Preis stabilisieren, sagte Müller im ZDF.
    Erdgasempfangsstation der Europäischen Gas-Anbindungsleitung Eugal
    Interview
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zum Thema