Deutschland schickt keine Soldaten in die Ukraine, auch keine Waffen. Derzeit sind Helme geplant. Stichwort Ausrüstung: Wie gut ist die Truppe ausgestattet?
In der Ostukraine nehmen die Spannungen zu. Ein dortiger Einsatz ist nicht geplant und steht außer Frage. Die Bundesregierung hat lediglich zugesagt, 5.000 Helme an die Ukraine zu schicken. Zudem werden bald 367 Soldatinnen und Soldaten sowie rund 100 Fahrzeuge zusätzlich in Litauen stationiert sein.
Angesichts von Negativ-Meldungen über nicht einsatzfähige Panzer, Eurofighter oder Mängel beim Sturmgewehr G-36 stellt sich die Frage, wie einsatzbereit die Truppe ist.
Wie viele Waffensysteme und Großgeräte hat die Bundeswehr?
Wie viele Panzer, Hubschrauber und Co. im Detail einsatzbereit sind, veröffentlicht das Verteidigungsministerium nicht. In einem aktuellen Bericht des Ministeriums heißt es, von den Hauptwaffensystemen seien immerhin 77 Prozent einsatzbereit. Doch ob es sich den Zustand schön rechnet? Der Bundeswehrverband geht derzeit von maximal 50 Prozent materieller Einsatzbereitschaft aus, wie er ZDFheute mitteilte.
Der Militär-Experte Carlo Masala sagt dazu:
Ab einer gewissen Anzahl könnten etwa nicht mehr genug Schutzwesten oder Nachtsichtgeräte zur Verfügung stehen, so Masala.
- "Wir sind gut beraten, vorbereitet zu sein"
Der Russland-Ukraine-Konflikt spitzt sich zu: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) spricht im ZDF-Interview über Gefahren und Hilfen für die Ukraine.
Wie viele Soldatinnen und Soldaten hat die Bundeswehr?
Insgesamt sind gut 180.000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr - 2.256 von ihnen sind an Auslandseinsätzen beteiligt. Die meisten davon sind in Mali gebunden, wie lange noch, ist fraglich, jetzt, wo Frankreich seine Truppen abziehen will.
Die Bundeswehr soll mehr Geld bekommen - was würde das bringen?
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) forderte vergangene Woche einen höheren Bundeswehretat, auch, um Abschreckungsmaßnahmen gegen Russland durchführen zu können. Finanzminister Christian Lindner (FDP) kann sich das vorstellen - wie viel Geld genau das sein könnte, sagte er aber nicht. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ließ mitteilen, dass er eine Erhöhung für sinnvoll hält.
Im vergangenen Jahr lag der Verteidigungshaushalt bei knapp 47 Milliarden Euro - und damit um 2,8 Prozent höher als 2020. Allein mehr Geld bedeute aber nicht automatisch eine erhöhte Einsatzbereitschaft, so Militär-Experte Masala: "Wenn Sie der Bundeswehr nur mehr Geld geben, würde das nicht unbedingt etwas ändern. Die Frage ist: Wofür wird es ausgegeben?"
Die Zahl an Soldatinnen und Soldaten sei auch mehr als ausreichend, so Masala.
Am 15. März erscheint der nächste Bericht der Wehrbeauftragten Eva Högl, die sich für die Belange der Soldatinnen und Soldaten einsetzt. Im vergangenen Bericht kritisierte Högl das "eher niedrige Niveau" bei der Einsatzbereitschaft von Panzern und Co. Ob sich das bis dahin ändert? Eher unwahrscheinlich.
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