Er schuf die Grundlagen für den Weltkonzern Volkswagen. Nun ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende Carl Hahn im Alter von 96 Jahren gestorben.
Quelle: dpa
Der Automobil-Manager und frühere Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Carl Hahn ist tot. Das bestätigte die Carl und Marisa Hahn-Stiftung ZDFheute. Hahn wurde 96 Jahre alt.
Hahn prägte Volkswagen maßgeblich
Hahn prägte den Konzern in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender zwischen 1982 und 1993 maßgeblich. In der Frühphase der Globalisierung trieb er die internationale Expansion des Konzerns voran. In Europa rückte VW dank dieser Strategie vom fünften auf den ersten Platz vor. Als wegweisend wurde ab 1984 das Engagement in China betrachtet, wo andere Wettbewerber aus dem Westen erst in den späten 1990er Jahren groß einstiegen.
Darüber hinaus sicherte Hahn dem Volkswagen-Konzern mit der mehrheitlichen Übernahme von Seat 1986 die dritte Marke. 1990 erwarb Hahn 30 Prozent der tschechischen Skoda-Werke. Nach Hahns Amtszeit stockte Volkswagen die Anteile bis 2000 auf 100 Prozent auf.
"Starverkäufer" in den USA
Hahn stieg bereits 1954 bei Volkswagen ein. Bereits 1955 wurde er zum Leiter der Exportförderung benannt - und trug damit maßgeblich zum Vertrieb des VW Käfer in Europa und weltweit bei. Zwischen 1959 und 1964 stand er der Vertriebsorganisation "Volkswagen of America" vor - und trug in einem von US-Herstellern kaum bedienten Marktsegment maßgeblich zum Erfolg des Käfers bei.
Als "Starverkäufer" holte der VW-Aufsichtsrat Hahn zurück nach Deutschland, wo er 1964 mit 38 Jahren Verkaufschef und Vorstandsmitglied des VW-Werks wurde.
