Der Verkauf der Chip-Fertigung des Unternehmens Elmos an einen Konzern in chinesischer Hand wird von der Regierung noch geprüft. Der Verfassungsschutz äußert Bedenken.
Die Bundesregierung prüft aktuell eine Übernahme der Chip-Fertigung des Dortmunder Unternehmens Elmos durch den schwedischen Konkurrenten Silex, Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics. Die Prüfungen dauerten aktuell an und seien noch nicht abgeschlossen, hieß es aus Regierungskreisen. Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, die Bundesregierung wolle die Übernahme voraussichtlich zulassen. Die Genehmigung solle kommende Woche erfolgen.
Anders als im Streit um den Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco bei einem Terminal im Hamburger Hafen "soll im Fall Elmos Einigkeit zwischen Bundeskanzleramt und Bundeswirtschaftsministerium bestehen", berichtete die Zeitung weiter. Die Chip-Technologie von Elmos sei überholt, es bestehe keine Gefahr durch Abfluss von Knowhow.
In ganz Europa halten chinesische Unternehmen Anteile an der Infrastruktur – so auch Cosco, das den Hafen von Piräus betreibt. Die Angst vor Europas Abhängigkeit von China wächst.
Bedenken vor chinesischer Übernahme
Der Bundesverfassungsschutz habe dennoch von der Übernahme abgeraten, berichtete das "Handelsblatt" weiter. Es gehe nicht nur um Knowhow, sondern um Produktionskapazitäten. China kaufe sich demnach gezielt in Industrien ein, um Druck auf einzelne Länder ausüben zu können.
Elmos hatte Ende 2021 angekündigt, sich von seiner Fertigung am Stammsitz in Dortmund zu trennen. Für 85 Millionen Euro soll Silex das Werk und die Vorräte übernehmen. Mit dem Verkauf will Elmos, das vor allem für die Autoindustrie Halbleiter produziert und vertreibt, die eigene Produktion aufgeben und seine Chips stattdessen bei Auftragsfertigern einkaufen.
- Chinas Einfluss auf die deutsche Wirtschaft
Auch wenn das Interesse chinesischer Investoren nachgelassen hat, sie nehmen trotzdem noch Einfluss auf die deutsche Wirtschaft. Das Ziel: der Zugang zu Know-how.