Chinas Wirtschaft läuft wegen Corona nicht rund. Welche Bedeutung hat das chinesische Wirtschaftswachstum für deutsche Firmen und die globale Ökonomie?
China gilt als wichtiger Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft. Auch wenn die Zahlen derzeit etwas anderes vermuten lassen, scheint dieser seit Beginn der Pandemie jedoch immer wieder ins Stocken zu geraten. Im "Reich der Mitte", in dem die Verbreitung des Virus im Dezember 2019 seinen Anfang nahm, sind die Auswirkungen der Corona-Krise weiterhin deutlich zu spüren.
China blickt auf einen harten Kampf gegen die Pandemie zurück und auf außenpolitische Spannungen. Freiheiten wurden noch mehr eingeschränkt, auch im Zuge der Pandemie. Wie geht es weiter?
So führte beispielsweise die "Zero Covid"-Strategie dazu, dass wichtige Häfen und Fabriken des Landes nach Ausbrüchen nahezu komplett geschlossen werden mussten. Verzögerungen und Lieferengpässe sind die Folge.
Chinas Wirtschaft und die deutschen Unternehmen
Hohe Energiepreise und eine Knappheit verschiedener Rohstoffe sorgten zudem vielerorts dafür, dass die Produktion heruntergefahren werden musste. Die Gemengelage ist also alles andere als einfach.
Auch viele deutsche Firmen, die mit Fabriken im Land strategische Vorteile nutzen wollen, leiden unter diesen Umständen:
Deutschland ist ein Exportland und somit abhängig davon, wie gut es den großen Volkswirtschaften der Welt geht. Gerade für die Schlüsselindustrien ist China einer der wichtigsten Märkte:
Für den Autobauer Volkswagen mit seinen vielen Marken wie Skoda, Seat oder Audi beispielsweise ist China der größte und somit wichtigste Einzelmarkt. Werden dort weniger Autos verkauft, hat das einen starken Einfluss auf das Geschäft des Konzerns.
Auch stotternde Abläufe haben Folgen für Unternehmen wie VW: Probleme mit fehlenden Halbleitern durch gestörte Lieferketten führten im abgelaufenen Kalenderjahr dazu, dass der Wolfsburger Autobauer 14 Prozent weniger Fahrzeuge absetzen konnte.
Auch Importe von großer Bedeutung
Es sind längst also nicht nur die Verkäufe von Waren nach China, die für Firmen wie Volkswagen von enormer Bedeutung sind. Mindestens genauso wichtig für viele Unternehmen ist der Import chinesischer Vorprodukte wie Halbleiter, Magnesium oder Silizium.
Auch deshalb denkt man beispielsweise auf europäischer Ebene schon länger darüber nach, die strategisch wichtigen Mikrochips künftig wieder vermehrt selbst zu bauen. Abhängigkeiten sollen auf diesem Weg verringert werden.
Markt mit Ausnahmestellung
China zählt mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen zu den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt. Durch seine wichtige Stellung bei Vorprodukten und Rohstoffen kann die wirtschaftliche Lage des Landes zu einem weltweiten Aufschwung beitragen, diesen jedoch auch abbremsen.
Insbesondere für die deutsche Wirtschaft ist das von elementarer Bedeutung, denn gerade Chinesen leisten sich in normalen Zeiten viele Produkte "Made in Germany". Eine wachsende Mittelschicht und der damit einhergehende Wohlstandsgewinn bescheren vielen Unternehmen hierzulande klingelnde Kassen.
Gute Gründe also, den Zahlen aus Peking auch zukünftig Beachtung zu schenken.