Trotz des Teil-Shutdowns im November ist die Arbeitslosenzahl zurückgegangen. Gleichzeitig meldeten mehr Betriebe Kurzarbeit an. Das zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist trotz neuer Corona-Beschränkungen im November gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im November 2,699 Millionen Menschen arbeitslos, 61.000 weniger als noch im Oktober.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es allerdings 519.000 mehr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit erklärt:
Die Betriebe seien jedoch wieder zurückhaltender bei der Personalsuche und hätten wieder für mehr Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet.
Finanzielle Hilfe verspricht der Staat Unternehmen, die durch den Teil-Shutdown Umsatzeinbußen haben – und plant 30 Milliarden Euro ein. Doch das Geld lässt auf sich warten.
Die Auswirkungen des Teil-Shutdowns lassen sich an den Arbeitslosenzahlen im November nur teilweise ablesen. Stichtag für die Erhebung war der 11. November - seit Beginn der Beschränkungen waren damit nur neun Tage vergangen.
Belastung durch zweite Corona-Welle
Der Volkswirtschaftsprofessor Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg rechnet damit, dass sich der Arbeitsmarkt trotzdem robust verhalten wird, da die Auswirkungen nicht so gravierend seien wie im Frühjahr.
Dazu trügen auch die Hilfen für Unternehmen bei. Dennoch werde die zweite Corona-Welle die Erholung auf dem Arbeitsmarkt belasten.
Kurzarbeit
Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland war im September zunächst weiter gesunken. In dem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für 2,22 Millionen Menschen konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt.
Aktuellere Daten zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen noch nicht vor. Im Vergleich: Im August waren es noch 2,55 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im April hatte die Zahl bei knapp 6 Millionen Menschen gelegen - und war seitdem kontinuierlich zurückgegangen.
Gabriel Felbermayr vom Institut für Weltwirtschaft erklärt im ZDF, warum die Kosten der Corona-Pandemie auf lange Sicht vor allem der besser verdienende Steuerzahler trägt.
Die Anzeigen für Kurzarbeit stiegen im November im Vergleich zum Vormonat wegen der neuen Einschränkungen und Geschäftsschließungen jedoch deutlich. Vom 1. bis 25. November zeigten Betriebe nach Angaben der Bundesagentur für 537.000 Menschen Kurzarbeit an, ein gutes Drittel davon aus dem Gastgewerbe.
Die Zahl der Menschen, die tatsächlich in Kurzarbeit ist, liegt erfahrungsgemäß niedriger. Die Unternehmen melden die Kurzarbeit oft vorsorglich an.
Tausende Menschen haben durch Corona ihre Arbeit verloren. Dies könnte sich in den nächsten Jahren auf die Schuldenlage der Deutschen auswirken.