Angesichts der befürchteten Omikron-Welle fordert die Gewerkschaft EVG, den Regionalverkehr vorsorglich einzuschränken.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erwartet wieder steigende Corona-Infektionszahlen und fordert vorsorglich eine bundesweite Einschränkung des regionalen Zugverkehrs, um die Beschäftigten zu schützen und den Bahnverkehr sicherzustellen.
Gewerkschaft: Mit Bahn-Personal haushalten
"Der ÖPNV, insbesondere die Deutsche Bahn, braucht angesichts der bevorstehenden Corona-Infektionen einen Notfallfahrplan", teilte der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert am Montag mit.
Die Bahn müsse beim Personal haushalten und Ressourcen sparen, damit nicht später zwangsweise Notfallpläne wegen Krankheit und Quarantäne notwendig würden.
Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) musste die Bahn ihre Fahrpläne bereits auf einigen Strecken einschränken, weil der Krankenstand unter Lokführerinnen und Lokführern erhöht war. Betroffen seien unter anderem Regionalverbindungen in Sachsen, Baden-Württemberg, Hamburg, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Bahn sieht sich bei Corona gut vorbereitet
Die Deutsche Bahn verwies auf flächendeckende Corona-Impfungen und Tests für die eigenen Mitarbeiter. Das Unternehmen sei gut vorbereitet, den "Betrieb anzupassen und auf die jeweilige Situation in enger Abstimmung mit den Experten zu reagieren", sagte ein Bahn-Sprecher auf Anfrage.
Unterdessen zog die Bahn eine erste Bilanz des Zugverkehrs rund um die Weihnachtsfeiertage: Dieser sei "insgesamt ruhig" verlaufen, teilte der Konzern in Berlin mit. Demnach waren über Weihnachten 1,6 Millionen Reisende im Fernverkehr unterwegs. Damit habe die Auslastung der Züge zwischen dem 22. Dezember und dem 26. Dezember bei durchschnittlich rund 40 Prozent gelegen.
Im Vergleich zum ebenfalls von der Corona-Krise geprägten Vorjahr seien dies zwar "mehr als doppelt so viele Reisende", erklärte die Bahn. "Dennoch lagen die Fahrgastzahlen weiter unter denen aus dem Vor-Pandemie-Jahr 2019." Damals hatten vom 20. bis zum 26. Dezember nach Unternehmensangaben rund 2,8 Millionen Menschen ICE und IC der Bahn genutzt.
Bahn: Akzeptanz von 3G sehr hoch
2021 setzte die Bahn rund hundert Sonderzüge zu Weihnachten und außerdem an den Bahnhöfen zusätzliche Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein. Das DB-Sicherheitspersonal habe "auch in den vergangenen Tagen die Einhaltung der 3G-Regeln und Maskenpflicht überwacht", erklärte die Deutsche Bahn zudem.
Seit dem 24. November, als die 3G-Regel eingeführt wurde, seien in den gesetzlich vorgeschriebenen Stichproben damit allein im Fernverkehr rund eine halbe Million Fahrgäste kontrolliert worden. In "weniger als ein Prozent aller Fälle" mussten Fahrgäste die Züge verlassen, erklärte die Bahn. Die Akzeptanz der 3G-Regeln an Bord der Züge sei "weiterhin sehr hoch".
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