Die Autoproduktion rund um den Globus kommt immer stärker ins Stocken. Bei Daimler heißt es deshalb ab heute für Tausende Mitarbeiter in den Werken Rastatt und Bremen Kurzarbeit.
Weil ein Auto ohne Elektronik und Chips heute kaum noch vorstellbar ist und letztere gerade Mangelware sind, gerät die Produktion weltweit ins Stocken. Für Tausende Daimler-Mitarbeiter in den Mercedes-Werken Rastatt und Bremen heißt das ab diesem Freitag Kurzarbeit. Denn die Laufbänder sind ins Stocken geraten, nachdem benötigte Elektronik-Bauteile aktuell nicht mehr in ausreichender Stückzahl zu bekommen sind.
Damit ist Daimler längst nicht allein. Schon seit Montag hat auch Volkswagen im Emden Kurzarbeit anmelden müssen. Auch dort gibt es Probleme beim Nachschub von Halbleiter-Bauteilen. Gleiches Problem auch bei den meisten anderen Autoherstellern und Zulieferern.
Ohne Elektronik geht nichts mehr
Nicht nur die vielen modernen Komfort-Gimmicks wie Digitalcockpit, Abstandstempomat, Spurhalteassistent oder Keyless Go werden im Auto vom Computer gesteuert. Auch der Motor selbst bekommt seine Befehle von der Elektronik.
Da braucht es schon ein ganzes Sammelsurium an Chips, um ein einziges Auto zum Laufen zu bringen. Und bei immer mehr Elektro-Autos wird der Bedarf künftig auch nicht weniger.
Nachfrage nach Chips ist explodiert
Hauptproblem ist, dass während der Corona-Pandemie die Nachfrage nach Computern und Unterhaltungselektronik vor allem fürs Homeoffice deutlich angezogen hat und die Hersteller dafür mehr Chips als üblich am Markt aufgekauft haben.
Hinzu kam, dass man auf der anderen Seite, bei den Automobilherstellern, die Nachfrageentwicklung jenseits des Shutdowns völlig unterschätzt und deshalb viel zu wenige Chips geordert hatte. Doch vor allem in Asien ist die wirtschaftliche Erholung längst schon wieder in vollem Gange und die Nachfrage nach neuen Autos förmlich explodiert.
Längere Wartezeiten für Kunden
Machen kann man da kurzfristig nur sehr wenig, denn die Chipproduktion ist nicht einfach so mal eben auszudehnen. Die Herstellung ist äußerst komplex und der Aufbau neuer Produktionsstätten genauso teuer.
Viele Kunden werden deshalb wohl oder übel einfach länger warten müssen auf ihr neues Auto und hoffen, dass es nicht allzu lange dauert.
Felix Hero ist Redakteur in der ZDF-Wirtschaftsredaktion.
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