Eurowings setzt auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Schon bis Ostern will die Airline ihr Flugangebot verdoppeln.
Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings will an Ostern 45 Flugzeuge abheben lassen - mehr als doppelt so viele wie derzeit in Europa. "Das Sitzplatzangebot wird sich deutlich mehr als verdoppeln", sagte Eurowings-Chef Jens Bischof. Womöglich werde Osterurlaub auf Mallorca möglich, wenn, wie weithin erwartet, die Baleareninseln wegen der gesunkenen Covid-Fallzahlen nicht länger als Risikogebiet eingestuft werden.
Ähnlich günstig könnte es auch für die Kanarische Inseln La Palma und Lanzarote aussehen. Eurowings fliegt zudem von zwei britischen Flughäfen Urlauber nach Mallorca. Auch Griechenland ist im Programm, obwohl das Land zuletzt vom RKI wieder in die Risikokategorie hochgesetzt wurde. "Ich sehe einen sprunghaften Anstieg der Buchungen, der uns jetzt für den Frühsommer und Sommer ins Haus steht", sagte Bischof. Das Impfen komme im zweiten Quartal voran, die Corona-Inzidenzwerte würden sinken.
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Reiseunternehmen fordern neue Regeln
Airlines und Reiseunternehmen drängen die Bundesregierung und die Bundesländer dazu, beim nächsten Corona-Gipfel am 22. März einen Öffnungsplan für Reisen auf den Weg zu bringen. Sie fordern, die Quarantänepflicht bei Urlaub in Risikoländern mit einer Inzidenz über 50 durch eine Testpflicht zu ersetzen. Denn die Aussicht auf bis zu zehn Tage Quarantäne schreckt neben der Sorge über die Ansteckungsgefahr im Ausland die Verbraucher vom Reisen ab.
Den Ferienflieger hatte die Corona-Pandemie nicht ganz so wuchtig getroffen wie die Lufthansa. Eurowings war schon vor der Corona-Krise auf Diät gesetzt worden. Von ihren noch 100 Flugzeugen sollen in der heißen Jahreszeit 80 abheben. In der Spitze sei mit einer Angebotskapazität von 70 Prozent des Vorkrisenniveaus 2019 zu rechnen, so Bischof. Für kommendes Jahr plant er wieder mit 100 Fliegern.
Eurowings greift nach neuen Geschäftsfeldern
Neben Urlaubern will Eurowings verstärkt auch Kunden mit ausländischen Wurzeln für Flüge zu Familie und Freunden gewinnen. Die Türkei, der Libanon und Russland gehören laut Bischof zu den angepeilten Zielen. Die auf Kurz- und Mittelstrecken in Europa fokussierte Airline will sich außerdem nicht länger in eine Reise stellen mit den Billigfliegern Ryanair und Easyjet, sondern ein "Value-Carrier" sein. "Meine klare Vorgabe ist, weg vom Billigbilligbillig-Image", sagte Bischof, der vor einem Jahr Eurowings-Chef wurde.
Durch eine einheitlichere Flotte mit Maschinen der Airbus-Modellreihe A320, Stellenabbau und Personalkostensenkungen sei Eurowings effizienter geworden, so Bischof. "Wir können es nicht billiger als Ryanair, aber vieles besser, freundlicher und herzlicher."