Der Vorsitzende der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat den Handelsketten und großen Baumärkten vorgeworfen, ihre Beschäftigten respektlos zu behandeln.
"Die Handelskonzerne haben sich dumm und dämlich verdient in den letzten Wochen und Monaten, die Drogeriekonzerne, die Baumärkte." Die Angestellten hätten davon allerdings nicht profitiert, kritisiert Verdi-Chef Frank Werneke im heute journal update.
Daher lehnt der Vorsitzende der Dienstleistungs-Gewerkschaft auch für die Zeit nach der Pandemie Sonntagsöffnungen für den Einzelhandel strikt ab: "Das hilft dem Handel gar nicht", sagte Werneke. Während es in anderen Branchen finanzielle Anerkennung für Mitarbeiter gegeben habe, sei das in den Handelskonzernen nicht so gewesen. "Und deshalb treten wir jetzt dafür ein, uns das in den bevorstehenden Tarifrunden des Handels zu holen."
SPD muss Arbeiterschutz verbessern
Werneke verlangt von der SPD, das geplante Gesetz zur Einschränkung von befristeten Arbeitsverträgen durchzusetzen. "Das steht im Koalitionsvertrag", sagte Werneke. "Das war einer der wesentlichen Gründe, warum die SPD argumentiert hat, in diese Koalition zu gehen." Das Gesetz sei "dringlich", um das Vorgehen großer Logistik- und Versandhändler wie etwa Amazon zu unterbinden.
Das ganze Interview sehen Sie oben im Video.
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