Ist das Astrazeneca-Vakzin ein Impfstoff zweiter Klasse? Stiko-Mitglied Eva Hummers weist die Kritik an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs zurück.
Eva Hummers, Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), weist im ZDF die Kritik an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs bei den über 65-Jährigen zurück. "Woher soll der Impfstoff über den 65. Geburtstag informiert sein und hinterher nicht mehr wirken?", sagte sie im ZDFheute live.
Tatsache sei, dass in den Studien von Astrazeneca nur sehr wenige alte Menschen eingeschlossen worden seien. Das liege wahrscheinlich daran, dass die Studien vor allem in Südafrika und Brasilien durchgeführt worden seien, Länder mit einer sehr jungen Bevölkerung. Während die Biontech-Studien erhebliche Anteile an Studienteilnehmern aus den USA, Europa und Argentinien hatten, mit einer älteren Bevölkerungsstruktur.
Deshalb habe die Stiko davon abgeraten, den Impfstoff im höheren Alter zu verwenden. Aber: "Das gilt in gleicher Weise auch für die anderen Impfstoffe". Umgekehrt seien in die Studien Menschen mit Vorerkrankungen eingeschlossen gewesen. "Bei denen ist eben keine sehr wesentlich andere Wirksamkeit gefunden worden."
Wirksamkeit von Astrazeneca gegen Corona-Mutanten
Auch die Kritik an einer geringeren Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs gegen die Corona-Mutanten wies Hummers entschieden zurück. "Es ist nicht bekannt, dass der Impfstoff gegen die südafrikanische Mutante gar nicht wirksam ist." Klar sei bei allen drei Impfstoffen:
Zudem machte die Medizinerin klar, dass der Impfstoff leichte Ansteckungen nicht so sehr verhindere. Heißt: "Der Impfstoff verhindert die Infektion nicht so stark, dass ich dritte nicht anstecken könnte. Das wissen wir von allen drei Impfstoffen noch nicht, ob die das tun. Da warten wir noch auf Studien."