Für den Kampf gegen Corona gibt es Licht am Horizont. In der Luftfahrt hingegen bleibt es vorerst finster, sagt Branchenkenner Frank Fichert gegenüber dem ZDF-Magazin makro.
makro: Branchenbeobachter gehen davon aus, dass die Passagierzahlen erst 2024 wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen werden. Aber könnte die Erholung angesichts von Impfstoff und Corona-Schnelltests nicht viel schneller gehen, zumindest bei Ferienfliegern?
Frank Fichert: Generell ist der Wunsch nach privaten Reisen, nicht nur im Tourismus, sondern auch für Besuche von Freunden und Verwandten, nach wie vor hoch. Jedoch ist selbst unter der optimistischen Annahme, dass ein wirksamer Impfstoff schnell und in großen Mengen zur Verfügung steht, 2024 ein realistisches Datum. Viele Menschen werden aus Vorsichtsgründen noch etwas abwarten. Zudem hat die Pandemie Einkommenseinbußen verursacht, was ebenfalls die Reisenachfrage dämpft.
Corona hat den Luftverkehr aus den Wolken auf den Boden geholt. Flughäfen, Flugzeugbauer und Airlines stecken tief in den roten Zahlen. Schnelle Erholung ist nicht in Sicht.
makro: Besonders margenstark war für die großen Airlines bisher das Geschäft mit Businesskunden. Wie sieht es hier aus - angesichts der digitalen Konkurrenz durch Videokonferenzen?
Fichert: Der Anteil der Geschäftsreisen ist in den vergangenen Jahren gesunken. Videokonferenzen beschleunigen diesen Trend. Hinzu kommen der Spardruck bei vielen Unternehmen sowie die stärkere Betonung der Nachhaltigkeit. Allerdings lässt sich nicht jede Dienstreise geeignet durch Videokonferenzen ersetzen, das zeigen die aktuellen Erfahrungen deutlich.
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makro: Kommen wir zu den Flughäfen. Wie wird sich hier die Landschaft verändern, sowohl im Kleinen - Stichwort Regionalflughäfen - als auch bei den großen internationalen Drehkreuzen?
Fichert: Bei zunächst insgesamt geringeren Passagierzahlen nimmt die Bedeutung großer Flughäfen wie Frankfurt und München für die weltweite Anbindung Deutschlands eher zu, da einige Direktverbindungen von mittelgroßen Flughäfen nicht mehr wirtschaftlich sind.
Viele Regionalflughäfen waren bereits vor 2020 hoch defizitär. Es wird sich zeigen, ob Länder und Kommunen als Eigentümer bereit sind, die gestiegenen Verluste zu kompensieren. Zudem muss die EU dies genehmigen.
makro: Fliegen gilt als Klimakiller, ein auch für Kapitalgeber immer wichtigeres Kriterium. Wie geht die Luftfahrtbranche das Thema an?
Fichert: Den Begriff "Klimakiller" halte ich für überzogen. Der Anteil des Luftverkehrs an der Erderwärmung beträgt insgesamt rund 3,5 Prozent, der Anteil an den CO2-Emissionen ist geringer, allerdings jeweils mit steigender Tendenz.
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Kurzfristig werden immer mehr Emissionen kompensiert, etwa über Aufforstung. Mittelfristig kann durch einen steigenden Anteil nachhaltiger Treibstoffe aus organischen und synthetischen Quellen der Klimaeffekt reduziert werden.
Alternative Antriebsformen, also Elektro und Wasserstoff, werden - wenn überhaupt - erst in mehreren Jahrzehnten kommerziell eingesetzt.
Das Interview führte Carsten Meyer, ZDF-Wirtschaftsredaktion makro
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