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Fraport-Bilanz : Luftfahrt leidet an Pandemie-Folgen

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Einerseits können es die Deutschen kaum erwarten, wieder in den Urlaub zu reisen. Andererseits ist der Fachkräftemangel in der Luftfahrtbranche inzwischen ein riesiges Problem.

Fraport im Aufwind
Reisende brauchen am Flughafen Geduld. Fraport warnt: Personalmangel bringt Verzögerungen.
Quelle: ZDF

Die Deutschen haben mächtig Reisehunger und Flughafenbetreiber rechnen wieder mit Gewinnen. Doch die Corona-Krise hat Löcher in die Branche geschlagen, die sich nur langsam stopfen lassen. Leidtragende sind die Urlauber.

Reiselust ist groß

Der Flughafenbetreiber Fraport erwartet infolge der anhaltend steigenden Passagiernachfrage wieder schwarze Zahlen für das laufende Geschäftsjahr. Trotz Ukraine-Krieg und nicht enden wollender Pandemie. Der Grund: Die Reiselust ist weltweit so groß wie lange nicht mehr.

2021 zeigt, dass wir das Tal durchschritten haben und wir uns bei den Verkehren Stück für Stück wieder nach oben arbeiten. In Frankfurt stellen wir uns nun auf einen starken Sommer ein. Wir erwarten 70 bis 75 Prozent des Vorkrisenniveaus.
Dr. Stefan Schulte, Fraport-Vorstandsvorsitzender

Die Vorfreude auf den Sommerurlaub nach Kontaktbeschränkungen und Home-Office wird nun getrübt. Denn auch in der Luftfahrt herrscht Mangel. Am Frankfurter Flughafen müssten Passagiere auch im bevorstehenden Reisesommer Geduld mitbringen, sagte Schulte auf der virtuellen Hauptversammlung.

Der Fraport-Chef entschuldigte sich für die nicht immer gute Qualität der Dienstleistungen und kündigte an, in enger Abstimmung mit den Airlines wie bereits zur Osterzeit den Flugplan zu entzerren. Flüge müssten verschoben oder auch ganz gestrichen werden, um Chaos zu vermeiden. Denn in vielen Bereichen stünden nicht 100 Prozent des Personals zur Verfügung. Der Fachkräftemangel in der Luftfahrt ist zu einem massiven Problem ausgewachsen.

Die Luftfahrt steuert auf einen verkehrsreichen Sommer zu

In der Corona-Pandemie war es kaum noch möglich, die Welt zu erkunden: gestrichene Flüge, geschlossene Grenzen, Lockdowns in den Metropolen und natürlich die Angst vor einer Infektion. Mit "Revenge Travel", zu Deutsch Rache-Reisen, möchten sich die Urlauber nun an Corona rächen. Der Trend zieht immer mehr Menschen in die weite Welt hinaus. Sie wollen das erleben, was sie während der Corona-Zeit verpasst haben.

Laut Einschätzungen der Forschungsgemeinschaft "Urlaub und Reisen" liegt die Lust nach Urlaub auf einem historischen Höchststand. Außerdem dürfte laut Zahlen der Deutschen Bundesbank das deutsche Geldvermögen für das abgelaufene Jahr um weitere 7 Prozent auf den Rekordwert von knapp 8 Billionen Euro steigen. Urlaubshungrige verfügen somit über prall gefüllte Geldbeutel, um ihre Traumreisen zu finanzieren.

Booking.com, der Weltmarktführer bei Reiseportalen, spürt die derzeitige Aufbruchstimmung sehr deutlich. Vor allem in Europa brumme das Geschäft. Und auch der Deutsche Reiseverband rechnet mit einer sehr hohen Nachfrage.

Immer mehr Beschäftigte kehren Luftverkehr den Rücken

Durchaus erfreuliche Nachrichten für die Reisebranche, wäre da nicht der Mangel an Mitarbeitern an den Flughäfen. Beim Hochlauf des Betriebs haben alle europäischen Flughäfen erhebliche operative Probleme. Denn in der Corona-Krise hatten zahlreiche Unternehmen ihre Belegschaften verkleinert und haben nun Probleme, neue Kräfte zu gewinnen.

In den Cockpits und den meisten anderen Bereichen herrscht wegen der Programme zum Stellenabbau akuter Personalmangel, bestätigt die Gewerkschaft der Piloten VC. Die “Fehlplanungen” würden massive Flugausfälle provozieren, die den Unternehmen und deren Anteilseignern Schäden in Millionenhöhe zufügen würden. Insgesamt sei die Stabilität des Luftverkehrs in Deutschland und Europa gefährdet.

Neubesetzung von Stellen läuft schleppend

Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht: Bei neuem Personal dauerte es Monate, bis man dieses auch einsetzen kann. Für Langstreckenflüge dauerte es gar ein Jahr, bis die Ausbildung abgeschlossen ist. Eine spürbare Entlastung rückt damit in weite Ferne.

Auch die Zahl der Fraport-Beschäftigten schrumpfte deutlich: Knapp 4.000 Mitarbeiter verließen das Unternehmen. Die Arbeitskräfte suchten sich Neues und fehlen nun beispielsweise am Check-in, bei den Sicherheitskontrollen, der Logistik. Fraport will dieses Jahr 1.000 neue Mitarbeiter einstellen. Doch bislang konnten erst etwa 300 Stellen besetzt werden.

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