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Reich beschenkt durch Schenker : Die Bahn boomt - allerdings auf der Straße

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Der Bahn-Chef jubiliert, denn sein Konzern macht wieder Gewinn. Schaut man allerdings genauer auf die Zahlen, erkennt man schnell, wer dafür eigentlich verantwortlich ist.

Duisburger Container-Terminal
Der Güterverkehr hat der Deutschen Bahn die Bilanz geretttet.
Quelle: picture alliance / Jochen Tack

"Wir können alles - außer Schiene" - das wäre sicherlich zu hart geurteilt, denn tatsächlich kehrten auch die Passagiere zur Deutschen Bahn zurück. Allein im Fernverkehr waren es eigenen Angaben zufolge im ersten Halbjahr fast 60 Millionen Reisende.

Der Regionalverkehr legte - mutmaßlich wegen des 9-Euro-Tickets - sogar noch deutlicher zu. Allerdings: Unterm Strich waren es immer noch weniger Reisende als vor Corona. Auch deshalb wird die Bahn besonders froh sein, dass sie einen solchen Gewinnbringer, wie die Logistik-Tochter Schenker, im Konzern hat.

Die Fahrgäste sind wieder zurück bei der Bahn: Nicht nur dank 9-Euro-Ticket in Regionalzügen, sondern auch im Fernverkehr. Der Konzern konnte so die immensen Schulden von letztem Jahr ausgleichen.

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Logistik-Tochter Schenker macht Milliardengewinn

Ohne deren Betriebsgewinn von knapp 1,2 Milliarden Euro hätte die Bahn nämlich kaum den Sprung in die Gewinnzone geschafft. 

Schenker ist in einer der aktuell lukrativsten Branchen unterwegs. Die Land-, Luft-, und Seefracht boomt. Container, Schiffe oder Lkw sind knapp. Die Preise steigen enorm. Auch deshalb machte die Bahn-Tochter im ersten Halbjahr 2022 so viel Gewinn wie im gesamten Jahr 2021.

Die Bahn gibt ihre Halbjahreszahlen bekannt. Der Konzern steckt in einer Krise, kämpft mit Verspätungen und Baustellen. Dabei möchte sie fit werden für doppelt so viele Fahrgäste.

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Herkulesaufgaben warten auf die Bahn

Schenker zeigt der Bahn, wie man mit Güterverkehr Geld verdienen kann. Allerdings weitgehend auf der Straße. Etwa 35.000 Lkw sind dort für die Bahn-Tochter in ganz Europa unterwegs. Die Bahn hat dagegen nur etwa 2.700 Loks im Einsatz, die Güterwagen ziehen. Da sieht man schon, wo der Schuh drückt. Künftig will man allerdings viel mehr Fracht auf die Schiene bekommen. Auch politisch ist das gewollt.

Laut "Schienenpakt" mit der Bundesregierung soll neben der Verdopplung der Kunden im Personenverkehr auch der Güterverkehr auf der Schiene bis 2030 auf einen Anteil von 25 Prozent anwachsen. Große Ziele. Doch es fehlt nicht nur an Loks, die Güterwagen ziehen. Auch die Infrastruktur ist veraltet. Das Schienennetz marode und überlastet. Jahrelang wurden Weichen und Schienen abgebaut. Jetzt müssen laut "Allianz pro Schiene" bundesweit etliche hundert Kilometer Schienen neu verlegt werden.

Die Situation ist auch deswegen so kompliziert, weil sich Personen- und Güterverkehr dieselben Gleise teilen. Und mehr Personenverkehr hieße: weniger Gleise für den Güterverkehr.

Über Jahre sei die Schiene vernachlässigt worden - es brauche mehr Geld und einen parteiübergreifenden Schienenpakt, so Martin Burkert, von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft.

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Große Finanzierungslücke von rund einer Milliarde Euro

Neben der Modernisierung für Strecken und Bahnhöfe gesellt sich zudem noch die Problematik der Digitalisierung. Auch dort muss dringend investiert werden. Experten sehen allerdings allein beim Ausbau des Schienennetzes in diesem Jahr eine Finanzierungslücke von etwa einer Milliarde Euro.

Möglicherweise jetzt wieder beginnenden Debatten, die den Verkauf der Ertragsperle Schenker zum Thema haben, sollte man deshalb mit Vorsicht begegnen. Schenker könnte auf Jahre hinaus eine wichtige finanzielle Stütze sein, um die vielen Herausforderungen der Bahn zu meistern.  

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