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Midterm-Folgen für Deutschland : "Lahme Ente" könnte Wirtschaft schaden

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In den USA sieht es nach den Wahlen so aus, dass der Spielraum für Präsident Joe Biden kleiner werden wird. Das könnte sich auch auf die Wirtschaft hierzulande auswirken.

Rheinland-Pfalz, Mainz: Container werden an einem Container Terminal des Hafens bewegt. (Archivbild)
Der Verlust der Mehrheit der Demokraten im US-Kongress könnte der deutschen Wirtschaft schaden.
Quelle: dpa

Eine "lahme Ente" könnte aus dem US-Präsidenten Joe Biden werden. So nennen die Amerikaner einen möglichen Zustand, bei dem der Amtsinhaber bei den Midterm-Wahlen seine Mehrheit im Kongress, also dem Senat oder dem Repräsentantenhaus, verliert. Derzeit herrscht Gleichstand zwischen Demokraten und Republikanern.

"Für die deutsche Wirtschaft nichts Gutes"

In diesem Fall dürften die kommenden zwei Jahre von Blockaden und parteipolitischen Kämpfen dominiert sein. Dann dürfte es für Joe Biden schwerer sein, noch größere Gesetzesinitiativen durchsetzen. Außerdem könnten die Republikaner dann auch parlamentarische Untersuchungen und Amtsenthebungsverfahren in Gang setzen.

In Zeiten, in denen sich die US-Wirtschaft Richtung Rezession bewegt, verspricht das auch für die deutsche Wirtschaft wenig Gutes.
Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING

Denn dann dürfte es für die Biden-Administration schwer werden, stimulierende Konjunkturpakete aufzusetzen. "Da in den letzten Jahren die boomende US-Wirtschaft eine der wenigen Stützen der deutschen Exporteure war, ist der Ausgang der Zwischenwahlen ein zusätzlicher Risikofaktor für die deutschen Wirtschaftsaussichten", sagte Brzeski gegenüber ZDFheute weiter.

Der Sieg von John Fetterman, der Erfolg von Ron deSantis: ZDF-Korrespondentin Claudia Bates in Washington analysiert die Zwischenwahlen in den USA.

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3 min
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Protektionismus in den USA

Die USA waren im vergangenen Jahr das wichtigste Ausfuhrland für deutsche Unternehmen. Entsprechend spielt die dortige Nachfrage eine große Rolle für deren Auftragslage. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier bringt das gegenüber ZDFheute auf den Punkt:

Aktuell sind die Vereinigten Staaten ein Hoffnungsschimmer in einer ansonsten sehr trüben außenwirtschaftlichen Konjunktur.
Volker Treier, DIHK-Außenwirtschaftschef

Mit Verweis auf aktuell protektionistische Tendenzen der USA sieht Jörg Krämer die Auswirkungen einer geschwächten Biden-Präsidentschaft weniger dramatisch. "Die Demokraten stehen den Republikanern in Sachen Protektionismus in nichts nach", sagte Krämer. Außerdem liege die Kompetenz für Außen- und Wirtschaftspolitik größtenteils beim amerikanischen Präsidenten. Nur für Freihandelsabkommen bräuchte er die Zustimmung des Kongresses. Ein solches Abkommen steht aber ohnehin nicht auf der Agenda.

Wer wird am Ende das Sagen im US-Kongress haben? Und wie könnte sich das auf die amerikanische Außenpolitik auswirken? Eine Analyse von Claudia Bates.

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3 min
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USA mit herausragender Bedeutung für hiesige Unternehmen

Auch aus diesem Grund unterstreicht der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Notwendigkeit daran zu arbeiten, die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern."

Keinesfalls dürfen sich der Einfluss isolationistischer Stimmen, die die Chancen und Möglichkeiten offener Märkte ablehnen, sowie der Trend zu Protektionismus und unfairer Priorisierung der heimischen Industrie verstärken.
Siegfried Russwurm, BDI-Präsident

Bitkom: Klares Bekenntnis nötig

In das gleiche Horn stößt der Digitalverband Bitkom. Gegenüber ZDFheute sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder, die USA hätten für hiesige Unternehmen eine herausragende Bedeutung. "Ob der Aufbau einer Datenökonomie, die Entwicklung von Zukunftstechnologien wie Quantencomputing und Künstlicher Intelligenz oder die Stärkung der Resilienz unserer kritischen Infrastrukturen:

Eine funktionierende transatlantische Zusammenarbeit in der digitalen Wirtschaft und der digitalen Welt braucht ein klares Bekenntnis der amerikanischen Institutionen zum Multilateralismus und zu einer Partnerschaft mit Europa auf Augenhöhe.
Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer

Das sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder gegenüber ZDFheute.

Das Rennen um den US-Kongress ist knapper als erwartet. Wann könnte klar sein, wer welche Kammer wirklich gewonnen hat? ZDF-Korrespondentin Claudia Bates berichtet aus Washington.

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1 min
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Pattsituation – weniger Wirtschaftswachstum?

"Der Gegenwind wird stärker - und kälter", heißt es in dieser Hinsicht aus dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW).

Handelserleichterungen zwischen den USA und der EU werden mit einem republikanisch dominierten Kongress nicht zu machen sein.
Holger Görg, IfW-Präsident

Es dürften daher zwei kritische Jahre bis zur nächsten Wahl werden - nicht nur für Präsident Biden, sondern auch für europäische Länder und den Rest der Welt.

Fallende Kurse

Solche Befürchtungen haben offenbar auch Investoren an der Börse. DAX und EuroStoxx50 sind am Mittwoch gefallen.

Wenn am Ende die Republikaner mindestens eine Kammer des Kongresses kontrollieren, dürften viele der fiskalischen Vorhaben des US-Präsidenten Biden blockiert werden.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst Online-Broker CMC Markets

Ein Patt in Washington könne weniger Wirtschaftswachstum bedeuten. Damit letztlich aber auch weniger Inflationsdruck, was ein positives Moment darin wäre.

Verfolgen Sie Zwischenwahlen in den USA und die anschließenden Reaktionen zu den Midterms im Liveblog bei ZDFheute:

Das Kapitol in Washington, D.C.
Liveblog

Zwischenwahlen in den USA - Aktuelle News zu den Midterms 

35 Sitze im Senat und die Zusammensetzung im Repräsentantenhaus sind bei den Midterms in den USA gewählt worden. Hier können Sie die Entwicklungen im Liveblog nachlesen.

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