Ifo: Im Dezember weniger Lieferprobleme im Einzelhandel
Weihnachtsgeschäft :Ifo: Weniger Lieferprobleme im Einzelhandel
|
Die Lieferprobleme im Einzelhandel haben laut einer Ifo-Umfrage im Weihnachtsgeschäft etwas nachgelassen. Einzelhändler blickten demnach entspannter auf die kommenden Monate.
Ein leises Aufatmen im einzelhandel: Lieferengpässe gehen im Dezember zurück (Symbolbild).
Quelle: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa
Die Nachschubprobleme im deutschen Einzelhandel haben im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft etwas nachgelassen. 62,2 Prozent der Unternehmen klagten einer Umfrage zufolge im Dezember noch über Lieferengpässe, nach 71,1 Prozent im November, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte.
Zugleich nahm der Pessimismus unter den Einzelhändlern mit Blick auf die kommenden Monate weiter ab. Der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, erklärte:
Ifo-Institut: Einzelhändler optimistischer für kommende Monate
Merklich entspannt hat sich die Situation bei den Spielwarenhändlern, die einen Großteil ihres Jahresumsatz im Weihnachtsgeschäft machen. Hier berichteten nur noch knapp ein Drittel von fehlender Ware. Ähnliches gilt für:
Fahrradhandel
Bekleidungsgeschäfte
Baumärkte
In den Baumärkten sank der Anteil mit Nachschubproblemen demnach unter die Marke von 50 Prozent.
Unterhaltungselektronik am stärksten von Engpässen betroffen
"Der Handel mit Unterhaltungselektronik ist weiterhin am stärksten betroffen: Nahezu alle Händler berichteten von Lieferengpässen", hieß es. Problematisch bleibt die Situation auch für:
Autohandel
Handel mit Haushaltsgeräten
Supermärkte
In Supermärkten wurde jeweils rund 86 Prozent fehlende Ware beklagt, hieß es.
Das Weihnachtsgeschäft hat vor dem zweiten Advent Schwung bekommen, liegt aber dennoch unter den Erwartungen, so der Handelsverband Deutschland. Nur jedes fünfte Geschäft ist mit dem bisherigen Umsatz zufrieden.14.12.2022 | 1:45 min
2022 Umsatz-Minus im Einzelhandel, aber auch im Online-Handel
Lieferengpässe gehören neben der schwindenden Kaufkraft der Kunden durch die hohe Inflation zu den größten Sorgen der Branche. Für November und Dezember geht der Handelsverband Deutschland (HDE) von einem Gesamtumsatz von mehr als 120 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft aus.
Preisbereinigt ergibt sich daraus im Vorjahresvergleich allerdings ein Minus von vier Prozent. Dabei macht auch der Online-Handel der Prognose zufolge erstmals ein reales Minus.
Einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) zufolge zeigte sich ein Drittel der Händler mit der Umsatzentwicklung in den zurückliegenden Tagen zufrieden. Dabei dürften laut HDE auch die niedrigen Temperaturen eine Rolle spielen, wegen denen die Kunden verstärkt zu Winterbekleidung griffen.
Fast alle Lebensmittel sind im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Verbraucherschützer vermuten, dass Händler und Hersteller davon profitieren.