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Größter Rückgang seit 1994 : Einzelhandel meldet starken Umsatzeinbruch

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Inflation, Corona, Krieg: Die deutschen Einzelhändler haben ein außergewöhnlich schwieriges erstes Halbjahr beendet - mit dem stärksten Umsatzeinbruch seit 28 Jahren.

Verkäuferin steht am Kleidungstisch
Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren nahm im Juni 5,4 Prozent weniger ein als im Vormonat.

Die Einnahmen der deutschen Einzelhändler sind im Juni inflationsbereinigt (real) um 8,8 Prozent niedriger ausgefallen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Das ist der größte Rückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1994", hieß es dazu.

Nominal - also nicht preisbereinigt - nahm der Umsatz dagegen nur um 0,8 Prozent ab. "Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider, die das Konsumklima spürbar beeinträchtigen", erklärten die Statistiker.

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"Nicht die letzte schlechte Konsumnachricht"

Ökonomen sagen dem Einzelhandel anhaltend schwierige Zeiten voraus. "Das war nicht die letzte schlechte Konsumnachricht", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger.

Wegen der miserablen Konsumlaune dürfte der Konsumstern fortan weiter sinken. Die Verbraucher kämpfen mit gravierenden Realeinkommensverlusten.
Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG

Zuletzt lag die Inflationsrate mit mehr als sieben Prozent so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, weil durch den Ukraine-Krieg die Energiepreise nach oben geschossen sind.

ZDFheute Infografik

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Auch die Gasumlage - die für viele Deutsche spätestens im Herbst einen neuerlichen Preisschub bedeutet - dürfte viele Konsumwünsche in diesem Jahr beschneiden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck bezifferte die Mehrkosten auf mehrere Hundert Euro pro Haushalt, die auf die Verbraucher durch die Umlage zukommen und dann nicht für das Shoppen zur Verfügung stehen. "Der Tiefpunkt beim Konsum kommt erst noch", erwartet Volkswirt Krüger daher.

Konsumbarometer stürzt auf Rekordtief ab

Das schätzt der Handelsverband Deutschland (HDE) ganz ähnlich ein. Dessen Konsumbarometer - das auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen beruht - stürzte im August auf ein Rekordtief ab.

"Zurückzuführen ist die starke Eintrübung der Verbraucherstimmung insbesondere auf die in den vergangenen Wochen gewachsenen Unsicherheiten in der Energieversorgung und Energiepreisentwicklung", so der Branchenverband.

In den kommenden drei Monaten ist vor diesem Hintergrund mit Konsumzurückhaltung zu rechnen.
Handelsverband Deutschland (HDE)

Der noch vor einigen Monaten für möglich gehaltene Konsum-Boom angesichts der Entspannung in der Corona-Pandemie falle somit aus.

Verbraucher geben weniger für Lebensmittel aus

Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Umsatzrückgang bei den Einzelhändlern: Inflationsbereinigt sanken die Einnahmen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Mai. Das kommt überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hier mit einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet.

Die Verbraucher gaben dabei real 1,6 Prozent weniger für Lebensmittel aus. "Der Rückgang ist vermutlich vor allem den gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet", so die Statistiker.

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Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren konnte den positiven Trend des bisherigen Jahresverlaufs nicht fortsetzen und nahm im Juni 5,4 Prozent weniger ein als im Vormonat.

Auch der lange Zeit boomende Internet- und Versandhandel verbuchte gegenüber dem Vormonat einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat gab es mit minus 15,1 Prozent sogar den größten Rückgang seit 1994. Im Vergleich zum Juni 2019 liegt der Umsatz aber noch 22,3 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

ILLUSTRATION - Ein Einkauf liegt in einem Einkaufswagen in einem Supermarkt, aufgenommen am 31.03.2022
Grafiken

Neue Daten zur Inflation - Nahrungsmittel teurer, Bahnfahrten günstiger 

Energie, Lebensmittel, Freizeit: In fast allen Bereichen sind die Kosten auch im Juni gestiegen. Doch 9-Euro-Ticket und Tankrabatt wirken dem Trend entgegen.

von Robert Meyer
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