Europäischer Erdgaspreis steigt auf mehr als 200 Euro

    Mehr als 200 Euro:Europäischer Erdgaspreis steigt rasant

    26.07.2022 | 21:21
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    Die Sorge um die Energiesicherheit treibt den europäischen Erdgaspreis nach oben. Erstmals seit Anfang März kletterte er auf mehr als 200 Euro je Megawattstunde.

    Die Energieminister der EU-Staaten haben sich auf einen Gas-Notfallplan geeinigt: Die Länder sollen 15% weniger Gas verbrauchen. Eine Pflicht gibt es jedoch nicht.27.07.2022 | 2:33 min
    Der europäische Erdgaspreis ist erstmals seit Anfang März auf mehr als 200 Euro je Megawattstunde gestiegen. Bis zum Handelsschluss am Dienstag legte der Preis für eine Megawattstunde zur Lieferung im August um 14,7 Prozent auf 202,45 Euro zu.
    Es handelt sich dabei um den Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas, der als richtungweisend für den europäischen Erdgasmarkt gilt. Kurzzeitig war der Preis sogar bis auf 211,70 Euro gestiegen und lag damit nur noch knapp unter seinem Höchststand von Anfang März.

    Erdgaspreis seit Wochenstart um 26 Prozent gestiegen

    Schon am Vortag waren die Erdgaspreise in Europa deutlich gestiegen. Grund war die Ankündigung des russischen Erdgaskonzerns Gazprom, ab Mittwoch den Gasfluss durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 von 40 auf 20 Prozent der Kapazität zu halbieren.
    Auslastung wichtiger Pipelines pro Stunde
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    Seit dem Ukraine-Krieg und scharfen Sanktionen überwiegend westlicher Länder steigt die Gefahr eines Erdgasstopps aus Russland. Dies würde die europäische Wirtschaft hart treffen, da viele Länder stark abhängig sind von russischen Gaslieferungen. Seit dem Wochenstart, also seit Montagmorgen, legte der Preis um rund 26 Prozent zu.

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    :Experte: Privatverbrauch muss deutlich runter

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    Ein Gaszähler in einem Keller zeigt den Gasverbrauch für die Heizung und Warmwasser im Haushalt an
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    EU bringt Gas-Notfallplan auf den Weg

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    Füllstand der deutschen Gasspeicher
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    Der Plan soll vor allem die Risiken reduzieren, die bei einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen entstünden. Die Einigung sieht vor, den nationalen Konsum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken.
    Quelle: dpa
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