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Energie, Lebensmittel, Baustoffe : Erzeugerpreise steigen im Rekordtempo

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Ein Preissprung und ein Rekord jagt den nächsten. Die Erzeugerpreise stiegen im Mai verglichen zum Vorjahresmonat um rund ein Drittel - der stärkste Anstieg seit 1949.

Die Nachrichten über ständig steigende Preise reißen nicht ab. Am Montag nun verkündet das Statistische Bundesamt, dass deutsche Hersteller im Zuge des Ukraine-Krieges und der höheren Energiekosten ihre Preise abermals erhöht haben. Die Produzentenpreise stiegen demnach im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 33,6 Prozent.

Damit verzeichneten die gewerblichen Erzeugerpreise seit Dezember 2021 jeden Monat neue Rekordanstiege. Allein von April auf Mai ging es bei den Produzentenpreisen um 1,6 Prozent nach oben.

Der Verbraucher zahlt die Zeche

Zunächst steigen die Erzeugerpreise, doch der Endkunde bezahlt die Zeche. Denn für die Verbraucher verheißen diese Nachrichten nichts Gutes. Steigende Herstellerpreise gelten als Vorläufer für die allgemeine Inflation. Aktuell ist die Inflationsrate mit 7,9 Prozent bereits so hoch wie seit dem Winter 1973/1974 nicht mehr.

Den massiven Anstieg der Erzeugerpreise haben die Unternehmen bisher wohl nur teilweise an die Endverbraucher weitergegeben.
Ralph Solveen, Commerzbank

Im weiteren Verlauf des Jahres, aber besonders im kommenden Jahr, dürften die Verbraucherpreise weiter steigen.

Vor allem für die Energiepreise scheint so schnell keine Trendwende in Sicht, zumal angesichts der Nachrichten über die Drosselung der russischen Erdgaslieferungen.
Jens-Oliver Niklasch, LBBW

Energie besonders teuer geworden

Hauptpreistreiber ist einmal mehr die Energie. Sie kostet seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar erheblich mehr. Hier lagen die Erzeugerpreise um 87,1 Prozent höher als im Mai 2021.

  • Erdgas verteuerte sich dabei um 148,1 Prozent.
  • Mineralölerzeugnisse kosteten 55,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
  • Leichtes Heizöl war fast doppelt so teuer.
  • Für Kraftstoffe wurde 49,4 Prozent mehr verlangt.

Durch den Krieg in der Ukraine fließen Gas, Getreide und andere Rohstoffe nicht mehr wie gewohnt nach Deutschland. Die Verbraucher bekommen das anhand der hohen Energie- und Lebensmittelpreise immer mehr zu spüren.

Beitragslänge:
4 min
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Butter, Öle, Metall

Hohe Preissteigerungen gab es auch bei Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Industriegasen und Verpackungsmitteln aus Holz.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 19,2 Prozent.

  • Besonders stark stiegen hier die Preise für Butter (+80,2 Prozent)
  • nicht behandelte pflanzliche Öle (+68,4 Prozent)
  • Rindfleisch (+42,9 Prozent)
  • Kaffee (+33,6 Prozent)
  • Milch und Milcherzeugnisse (+24,1 Prozent)

Die Baubranche - vom Boom zum Burnout

Die steigenden Preise treffen auch einen Bereich, die lange auf der Gewinnerseite stand. Jahrelang kannte die Baubranche nur den steilen Weg nach oben. Kräne wohin das Auge reicht, befeuert von den niedrigen Kreditzinsen und der ständig steigenden Nachfrage nach Wohnungen und Häusern. Nun schlägt auch diese Branche Alarm.

Deren Unternehmen müssen beispielsweise 26,7 Prozent mehr für Asphalt bezahlen. Die starken Materialpreis- und damit Baukostensteigerungen machen den Firmen schwer zu schaffen.

Bei Projekten, die schon vor mehreren Monaten oder gar Jahren begonnen wurden, konnte man diese Entwicklung bei Vertragsunterzeichnung auf keinen Fall vorhersehen.
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie

Preise bleiben wohl hoch

Glück für Bauleute, Problem für die Firmen: Bei Vereinbarung von Festpreisen müssen die Unternehmen die ständig steigenden Kosten für Baumaterialien selbst stemmen. Davon ist offenbar fast jedes vierte Tiefbauunternehmen betroffen.

Die hohen Preise sind gekommen, um zu bleiben. Auch die geplante Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank wird daran nur bedingt etwas ändern können.

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