Die Signale für ein Abflauen der hohen Inflation mehren sich: Die deutschen Hersteller senkten ihre Preise im November bereits den zweiten Monat in Folge deutlich.
In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene erneut abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus.
Im November stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 28,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Oktober hatte die Rate noch 34,5 Prozent betragen, im September waren es sogar 45,8 Prozent gewesen. Im Monatsvergleich gingen die Erzeugerpreise deutlich um 3,9 Prozent zurück.
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Energie und Nahrungsmittel verteuern sich weiter
Energie verteuert sich im Jahresvergleich nach wie vor kräftig, im Monatsvergleich gibt es aber Entlastung. So lagen die Energiepreise im November zwar 65,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor, gegenüber dem Vormonat gaben sie aber um 9,6 Prozent nach.
Laut Statistikamt waren auf Monatssicht vor allem Erdgas und Strom günstiger, nachdem es längere Zeit teils starke Preissteigerungen gegeben hatte.
Deutliche Preisanstiege gibt es auf Jahressicht weiterhin bei Nahrungsmitteln und Vorleistungsgütern.
Zucker rund 55 Prozent teurer als 2021
Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (plus 54,8 Prozent gegenüber November 2021). Die Preise für Schweinefleisch waren 42,5 Prozent höher als im November 2021, für Käse und Quark 40,2 Prozent. Butter kostete 37,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, Milch 34,7 Prozent.
Die Erzeugerpreise sind die Verkaufspreise der Produzenten. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.
Angesichts der hohen Teuerung hat die EZB die Leitzinsen nach einigem Zögern in mehreren Schritten deutlich angehoben. Es werden weitere Zinserhöhungen erwartet.
Nach langem Zögern erhöht die Europäische Zentralbank die Zinsen nun bereits zum vierten Mal. Es wird nicht die letzte Erhöhung sein. Es geht dabei auch um ihre Glaubwürdigkeit.