EU deckt Milliarden-Steuerbetrug auf - Razzien in 14 Ländern

    Razzien in 14 Ländern:EU deckt Milliarden-Steuerbetrug auf

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    Die EU hat einen Milliarden-Steuerbetrug entlarvt - es sei der "vermutlich größte jemals in der EU ermittelte Mehrwertsteuerbetrug". Razzien gab es demnach auch in Deutschland.

    Niederlande, Den Haag: Außenansicht von Europol
    Die Europäische Staatsanwaltschaft, Europol und nationale Behörden stießen auf ein weit verzweigtes Betrugssystem mit etwa 9.000 beteiligten Unternehmen.
    Quelle: Jerry Lampen/ANP/dpa

    Die Europäische Union hat nach eigenen Angaben einen internationalen Steuerbetrug im Umfang von geschätzt 2,2 Milliarden Euro aufgedeckt. An dem "vermutlich größten jemals in der EU ermittelten Mehrwertsteuerbetrug" seien mehr als 600 Menschen beteiligt gewesen, teilte die Europäische Staatsanwaltschaft (EPPO) mit. In 14 Ländern, unter anderem Deutschland, Frankreich und Spanien, gab es am heutigen Dienstag Razzien.

    Erster Betrugsverdacht kam aus Portugal

    Die Ermittler deckten nach eigenen Angaben ein Netzwerk "krimineller Aktivitäten" auf, das in 26 der 27 EU-Mitgliedsstaaten und weiteren Ländern aktiv war. Das Netzwerk reichte bis nach Albanien, China, Mauritius sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA.
    Tweet der Europäischen Staatsanwaltschaft EPPO
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    Die Europäische Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen vor eineinhalb Jahren aufgenommen, nachdem portugiesische Behörden sie kontaktiert hatten. Dabei ging es um eine Firma in der portugiesischen Stadt Coimbra, die Handys und andere elektronische Geräte verkaufte und wegen Mehrwertsteuerbetrugs verdächtigt wurde.

    Betrugsmasche: Mehrwertsteuerkarussell

    Die EPPO, Europol und nationale Behörden stießen auf ein weit verzweigtes Betrugssystem mit etwa 9.000 beteiligten Unternehmen. Diese Kette umfasste Unternehmen, die als Lieferanten von Elektronikgeräten fungierten, und andere, die diese Geräte online verkauften und gleichzeitig von den nationalen Behörden Mehrwertsteuer-Rückerstattungen einforderten, bevor sie diese Einnahmen ins Ausland weiterleiteten und verschwanden.
    Dieses sogenannte Mehrwertsteuerkarussell kostet die Europäische Union nach Schätzungen von Europol jährlich fast 50 Milliarden Euro. An diesem Betrug sind mehrere Unternehmen beteiligt, die in mindestens zwei EU-Mitgliedsstaaten ansässig sind.
    Er besteht darin, den Abzug oder die Erstattung der Mehrwertsteuer auf eine innergemeinschaftliche Warenlieferung zu erhalten, obwohl diese Mehrwertsteuer nicht an die zuständige Steuerbehörde abgeführt wurde.
    Die EPPO, dem 22 der 27 EU-Länder angehören, ist für Betrugsfälle zuständig, die den Haushalt der Union betreffen.
    Quelle: AFP
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