Erneute Zinssenkung:EZB senkt Leitzins auf 2,25 Prozent
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Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt die Leitzinsen im Euroraum zum siebten Mal seit Juni 2024. Der Einlagezins liegt nun bei 2,25 Prozent - 0,25 Punkte geringer als zuvor.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagesatz wurde von 2,50 auf 2,25 Prozent nach unten gesetzt. Es ist bereits der siebte Schritt, seitdem der für die Zinspolitik zuständige EZB-Rat Mitte 2024 einen geldpolitischen Lockerungskurs eingeschlagen hat.
Leitzins der EZB
ZDFheute Infografik
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Die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde haben mit einer Teuerungsrate von zuletzt 2,2 Prozent ihr Ziel für die Inflation von zwei Prozent dicht vor Augen.
Der Disinflationsprozess schreitet gut voran.
Erklärung des EZB-Rats
Trumps Zollpolitik sorgt für Unsicherheit
Mit abnehmender Inflationsgefahr besteht zugleich Spielraum, der mauen Wirtschaft mit niedrigeren Zinsen zu helfen. Doch bewegt sich die EZB auf unsicherem Terrain, da die Folgen der von Trump in Gang gesetzten Zollspirale für die Preise und die gesamte Konjunktur noch schwer abzuschätzen sind.
"Insbesondere in der gegenwärtigen Situation, die von außergewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt ist, wird die Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung erfolgen", hieß es vom EZB-Rat weiter.
Wirtschaftsexperte rechnet mit geringen Effekten
Eine Leitzinssenkung werde vermutlich kurzfristig nur "geringe Effekte" mit sich bringen, könne aber Investitionen fördern, sagte Prof. Jens Boysen-Hogrefe, der stellvertretende Leiter des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, vor der Entscheidung der EZB im ZDF-Morgenmagazin.
Die Wirtschaft im Euroraum dümpelte zuletzt vor sich hin - mit einem Wachstum von 0,2 Prozent im Schlussquartal 2024. Laut der Umfrage von S&P Global unter Einkaufsmanagern zeichnete sich zuletzt ein zarter Aufschwung ab: Sowohl die Industrie als auch der Servicesektor trugen dazu im März bei.
Sinkende Zinsen für Sparer
Für Sparer ist die erneute Leitzinssenkung keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für bei der EZB geparkte Gelder, senken sie die Zinsen auf Einlagen der Kunden.
Mitte April brachten bundesweit verfügbare Tagesgelder im Schnitt nur 1,4 Prozent, zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox. Die Zinsen für zweijährige Festgelder lagen demnach zuletzt bei 2,11 Prozent - der tiefste Stand seit Ende 2022.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, Reuters