Die Corona-Pandemie macht sich auf dem Arbeitsmarkt weiter bemerkbar. Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen.
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Februar wegen der Corona-Pandemie saisonuntypisch leicht gestiegen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren 2,904 Millionen Menschen ohne Job, 4.000 mehr als im Januar und 509.000 mehr als im Februar 2020. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent.
Üblicherweise sinkt die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Februar im Vergleich zum Januar leicht, weil erste negative Winter-Effekte um diese Zeit abklingen.
Heil und Scheele: Stabiles Geschehen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nannte das Geschehen "stabil" und verwies dabei auf positive Effekte der Kurzarbeit. Auch BA-Chef Detlef Scheele betonte, Kurzarbeit sichere weiterhin "in großem Umfang" Beschäftigung und verhindere Arbeitslosigkeit.
Er verwies unter anderem darauf, dass im Monat Februar üblicherweise durchaus Rückgänge der Arbeitslosenzahl um bis zu 30.000 zu beobachten seien. Derzeit stellten die Unternehmen weniger ein. Scheele betonte, es handle es sich insgesamt um ein "stabiles Arbeitsmarktgeschehen". Von den Auswirkungen des Lockdowns sei mit dem Handel, der Gastronomie, dem Hotelgewerbe und Friseuren insbesondere der Dienstleistungssektor betroffen.
Die Folgen in anderen Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe seien dagegen viel geringer als während des ersten Lockdowns 2020. Das zeigte sich demnach auch bei den Zahlen zur Kurzarbeit, bei denen sich Ende des vergangenen Jahres ein neuerlicher Anstieg zeigte.
Heil: Lage bei Ausbildung macht Sorgen
Arbeitsminister Heil äußerte sich "vorsichtig optimistisch", dass der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin stabil durch die Krise komme. Das Kurzarbeitergeld trage "maßgeblich" zur Stabilisierung bei, betonte er am Dienstag in Berlin. Es bewahre Menschen vor einem Jobverlust, sichere den Unternehmen aber auch künftige Fachkräfte.
Besorgt zeigte sich der Minister über die Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt. Die Lage dort sei "schwierig", sagte Heil. Es stehe eine "Bewährungsprobe" bevor, da die Berufsorientierung für junge Menschen derzeit stark eingeschränkt sei und Unternehmen vorsichtiger bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen seien.