US-Notenbank Fed trotzt Trump – Leitzins bleibt stabil

Notenbank sieht Inflationsgefahr:Fed trotzt Trump - Leitzins bleibt stabil

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Donald Trump drängt auf Zinssenkung – doch die Fed bleibt standhaft: Trotz des Drucks hält die Notenbank den Leitzins bei 4,25 bis 4,5 Prozent - ein Streit scheint vorprogrammiert.

Börse: US-Leitzins bleibt auf hohem Niveau stabil
Die US-Notenbank FED hat den Leitzins nicht angehoben, trotz massiven Drucks von Präsident Trump. Zudem gibt es neue Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen China und den USA.07.05.2025 | 1:39 min
Die US-Notenbank Fed hält den Leitzins auf hohem Niveau stabil und steuert auf eine erneute Konfrontation mit US-Präsident Donald Trump zu. Der Zentralbankzins bleibt in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, wie die Fed in Washington mitteilte. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Der Schritt war von Analysten erwartet worden.
Trump hatte die Fed in den vergangenen Wochen mehrfach aufgefordert, die Zinsen zu senken. Die Notenbank begründete ihr Vorgehen unter anderem damit, dass das Risiko einer höheren Inflation gestiegen sei - und dürfte damit auch auf Trumps aggressive Zollpolitik anspielen.
IMF Finanzreport: Der US-Dollar als Ankerwährung, US-Staatsanleihen als sichere Krisen-Häfen und die USA als führende Wirtschaftsmacht: Erodiert das jahrzehntealte globale Finanzsystem unter Trump?
Inmitten von Handelskonflikten sind die Aussichten für die US-Wirtschaft düster. Trump attackiert deswegen Notenbankchef Powell – und stellt so die Unabhängigkeit der Fed in Frage.22.04.2025 | 2:50 min

Trump: Ich verstehe mehr von Zinsen als Powell

Der Republikaner hatte zuletzt immer wieder vor allem gegen Fed-Chef Jerome Powell ausgeteilt. Er tat jüngst kund: "Ich glaube, ich verstehe viel mehr von Zinsen als er." Die Fed arbeitet unabhängig von der US-Regierung. Powell machte bei Auftritten in den vergangenen Wochen klar, dass eine schnelle Zinssenkung unwahrscheinlich sei. Grund dafür ist vor allem Trumps aggressive Zollpolitik.
Seit Amtsantritt hat Trump hohe Zölle auf Waren aus verschiedenen Ländern verhängt. Die Unsicherheit über die möglichen Folgen der aggressiven Vorgehensweise zählt zu den stärksten Preistreibern. Zwar hat sich die Inflation in den USA zuletzt deutlich abgeschwächt. Im März stiegen die US-Verbraucherpreise im Jahresvergleich lediglich um 2,4 Prozent. Im Februar lag die Teuerungsrate noch bei 2,8 Prozent.
Valerie Haller
Weil die US-Notenbank Fed den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte nach unten gesetzt hatte, ist der DAX heute erstmals über 19.000 Punkte geklettert. Valerie Haller berichtet. 19.09.2024 | 1:11 min

Fed will Inflation unter Kontrolle bringen

Wie nachhaltig die Entwicklung ist, muss sich aber zeigen. Denn der März war noch der Monat vor Trumps umfassenden Zollpaket mit pauschalen Strafgaben für Waren aus aller Welt.
Die Aufgabe der Fed ist es, die Inflation in Zaum zu halten. Sie strebt eine Teuerungsrate von 2 Prozent an. Hohe Zinsen sind ein Instrument gegen schnell steigende Verbraucherpreise. Denn teure Kredite dämpfen die Nachfrage, was idealerweise dazu führt, dass Unternehmen ihre Preise nicht mehr so stark erhöhen. Außerdem setzen höhere Zinsen mehr Anreiz zum Sparen. Dies kann allerdings die Wirtschaft ausbremsen.

Darum ist Trump für eine Niedrigzinspolitik

Damit ist die Notenbank auf Kollisionskurs mit Trump, der schnell eine deutliche Senkung der Zinsen will. Der Republikaner ist seit je her Verfechter einer Niedrigzinspolitik. Er erhofft sich, dass so die Aktienmärkte gestützt werden, die Staatsfinanzierung über Schulden günstiger und das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird.
Zuletzt musste Trump beim Thema Konjunktur eine ziemliche Kröte schlucken: Die US-Wirtschaft verlor deutlich an Fahrt und ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft.
Jerome Powell
Der US-Senat hat den früheren Finanz-Investor Powell als neuen Chef der US-Notenbank Fed bestätigt, der damit den höchsten Wirtschaftsposten der US-Regierung antritt.24.01.2018 | 0:16 min

Fachleute: Zollpolitik wirkt sich negativ auf Konjunktur aus

Fachleute hatten nicht mit einer solch deutlichen Entwicklung gerechnet, sondern waren lediglich von einer klaren Verlangsamung des Wachstums ausgegangen. Trump wertete die Entwicklung als Nachwirkung der Wirtschaftspolitik seines Amtsvorgängers Joe Biden.
Fachleute gehen allerdings davon aus, dass sich Trumps Zollpolitik in den kommenden Monaten negativ auf die Konjunktur auswirken und die Preise nach oben treiben wird. Trump will davon nichts wissen und wischt Bedenken an den hohen Zöllen regelmäßig zur Seite.
Quelle: dpa

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