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Rohstoffe aus Russland : Unabhängiger werden von Öl und Gas - nur wie?

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Öl, Gas und Kohle sind in Europa immer noch die wichtigsten Energieträger - auch importiert aus Russland. Wie groß die Abhängigkeit ist - und wie sie sich reduzieren lässt.

Die Gas-Messstation Sudzha in Russland 200 Meter von der Grenze zur Ukraine entfernt
Viele Länder Europas sind abhängig von fossilen Rohstoffen wie Gas.
Quelle: dpa

Europa hat ein Problem mit fossiler Energie - Russlands Krieg gegen die Ukraine zeigt das erneut. Auch wenn viele europäische Länder erneuerbare Energien fördern: Immer noch sind sie in hohem Maß abhängig von Öl, Gas und Kohle.

Das zeigt besonders der Mix bei der sogenannten Primärenergie. Also "rohe Energie", bevor sie weiter genutzt wird, beispielsweise in der Industrie oder bei der Stromerzeugung. Die Zahlen berücksichtigen noch keine Energieverluste beim Verbrennen und erfassen so besonders gut, wie empfindlich ein Land gegenüber Rohstoffimporten ist.

Viele EU-Länder haben kaum eigene Rohstoffe

Österreich und Frankreich gewannen im Jahr 1999 über 80 Prozent ihrer Primärenergie aus fossilen Brennstoffen, Deutschland und Spanien sogar zu über 90 Prozent. An der Spitze lag Dänemark mit fast 100 Prozent. Doch noch immer ist der fossile Anteil sehr hoch, wie folgende Grafik (letzter Stand: 2019) zeigt, also vor der Corona-Pandemie:

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Die ausgewählten Länder führen mehr fossile Energie ein als sie ausführen. Das liegt vor allem daran, dass sie wenige ausbeutbare Rohstoffreserven haben.

Eine Ausnahme ist Dänemark beim Erdgas, es kam 2019 ohne Importe aus. Das Potenzial Dänemarks ist laut der US-Energiebehörde mit etwas über 29 Milliarden Kubikmetern nicht so hoch, Deutschland liegt mit 23 Milliarden Kubikmetern nicht so viel darunter (Stand 2021). Allerdings ist Dänemark ein sehr viel kleineres Land, pro Kopf hat Dänemark 18-mal so hohe Reserven.

Russland liefert ein Drittel des deutschen Öls

Deutschland gewinnt inzwischen weniger Energie aus Kohle, dafür mehr aus Gas. Das ist nicht nur mit Blick auf die CO2-Ziele der Bundesregierung problematisch, sondern auch wegen der Länder, aus denen das deutsche Gas kommt. An erster Stelle stand 2019 Russland mit fast der Hälfte der Importe. Aus Russland kam auch fast ein Drittel des Öls, das Deutschland einführt.

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Die anderen Länder in unserem Vergleich sind ebenfalls stark von fossilen Brennstoffen abhängig, doch sie haben ihre Quellen besser verteilt. So ist Russland für die französische Gasversorgung nur ein Land unter vielen, in Spanien ist es praktisch irrelevant. Ausnahme ist hier Österreich: Es ist komplett von russischem Gas abhängig.

Doch andere Bezugsländer sind bei Erdöl und Erdgas nicht immer ein Vorteil. So kamen größere Teil des Öls in Frankreich, Österreich und Spanien im Jahr 2019 aus instabilen Ländern wie Kasachstan oder Libyen.

Mit einem Klick auf den Staat oder die Balken können Sie in folgender Grafik das jeweilige Lieferland hervorheben:

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Wie lässt sich die Abhängigkeit verringern?

Wege aus der Abhängigkeit gäbe es. Das machen Dänemark und Österreich mit Wind- und Wasserkraft vor: Ein Zehntel ihrer Primärenergie gewinnen die Dänen aus Wind, die Österreicher ein Achtel aus Wasser. Insgesamt erzeugten beide Länder im Jahr 2019 zwischen 15 und 18 Prozent ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen. Beide Länder verzichten auch konsequent auf Atomenergie.

Dagegen setzt Frankreich deutlich stärker auf diesen Energieträger mit schwer absehbaren Folgekosten: Über ein Fünftel der Energie kommt aus der Atomkraft - die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mindert das aber kaum, denn auch 2019 bezog das Land fast drei Viertel seiner Energie aus Öl, Gas und Kohle. Für Deutschland ist das aktuell keine Option.

Es sei nicht leicht, russisches Gas zu ersetzen, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert. Aber es sei möglich. Man müsse schnell von fossiler Energie wegkommen.

Beitragslänge:
2 min
Datum:

Erneuerbare Energien: Viel Luft nach oben

Gute Aussichten für erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne hätte Spanien definitiv, doch das Land nutzt diese Möglichkeiten praktisch nicht: Nur fünf Prozent kommen aus Wind- und Solarenergie, womit das Land gleichauf liegt mit dem viel weiter nördlich gelegenen Deutschland.

Gerade ein stärkerer Mix aus Wind-, Wasser- und Solarenergie könnte also ein Ausweg für Deutschland sein aus der Abhängigkeit von Russland.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
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ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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