Kryptobörse: FTX-Gründer nach Auslieferung auf Kaution frei

    Prozess um Kryptobörse:FTX-Gründer darf gegen hohe Kaution heim

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    Der Gründer der Kryptobörse FTX, Bankman-Fried, durfte gegen eine Kaution in Höhe von 250 Millionen Dollar nach Hause. Zuvor war er von den Bahamas an die USA ausgeliefert worden.

    Sam Bankman-Fried am 21.12.2022 in Nassau
    FTX-Gründer Bankman-Fried (Mitte) wurde von den Bahamas an die USA ausgeliefert.
    Quelle: Reuters

    Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried kann bis zu seinem Prozessbeginn unter Hausarrest bei seinen Eltern wohnen. Der Gründer der insolventen Kryptowährungs-Plattform FTX kam am Donnerstag gegen eine Kaution in Höhe von 250 Millionen Dollar frei.
    Der 30-Jährige müsse außerdem seinen Pass abgeben und eine elektronische Fußfessel tragen. Ein Richter in New York gab damit am Donnerstag dem Antrag des stellvertretenden US-Generalstaatsanwalts Nicolas Roos statt.
    Nach seiner Festnahme auf den Bahamas war Bankman-Fried am Mittwoch an die USA ausgeliefert worden. Die Pleite von FTX hatte die Krypto-Welt schwer erschüttert und den Kurs mehrerer Digitalwährungen einbrechen lassen.

    Die Liste der Anschuldigungen gegen Bankman-Fried ist lang

    Der FTX-Gründer war auf den Bahamas festgenommen worden, wo er lebt und wo sein Unternehmen seinen Sitz hat. Nach Angaben des dortigen Generalstaatsanwalts vom Mittwoch verzichtete er darauf, den Auslieferungsantrag anzufechten. In den USA soll er unter anderem wegen Betrugs an Kunden und Kreditgebern, Verschwörung zum Betrug, Verschwörung zur Geldwäsche und Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung vor Gericht.
    Bankman-Fried hatte auf dem Papier große Reichtümer angehäuft. Sein Vermögen wurde auf 32 Milliarden Dollar geschätzt. Er war eine prominente Figur in Washington und spendete Millionen von Dollar für vorwiegend linksgerichtete politische Zwecke und politische Kampagnen der Demokraten. 

    Rechtsexperten rechnen mit einer langen Haftstrafe

    Rechtsexperten rechnen bei einem Schuldspruch mit einer langen Haftstrafe. Fünf der insgesamt acht Anklagepunkte der New Yorker Staatsanwaltschaft können eine Höchststrafe von jeweils 20 Jahren nach sich ziehen.
    Die Börsenaufsicht SEC hat zudem eine weitere Klage wegen Verstößen gegen Sicherheitsgesetze angestrengt. Die Behörde beschuldigt Bankman-Fried, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben. Es geht um mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,7 Mrd Euro).
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    Geschäftspartner haben sich schuldig bekannt

    Bankman-Fried hatte wie kein anderer den Aufstieg von Kryptowährungen hin zu einer vermeintlich seriösen Investition verkörpert. Anfang November brach das Geschäftskonstrukt jedoch zusammen, als bekannt wurde, dass FTX seine Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Kryptowährung ohne Gegenwert hielt. Am 11. November meldete das Unternehmen Konkurs an.
    In der Anklageschrift der New Yorker Staatsanwaltschaft heißt es, Bankman-Fried habe "einen massiven, jahrelangen Betrug inszeniert, indem er Milliarden von Dollar an Kundengeldern der Handelsplattform zu seinem persönlichen Vorteil und zum Ausbau seines Krypto-Imperiums abzweigte". Zwei seiner langjährigen Geschäftspartner, Caroline Ellison und Gary Wang, haben sich demnach im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von FTX schuldig bekannt und kooperieren mit den Behörden.
    Quelle: AP, AFP, dpa

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