62 der 172 Filialen schließen, mindestens 5.000 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsstelle. Es sei der einzige Weg, das Unternehmen noch zu retten - und tausende Jobs zu sichern.
62 Filialen werden dicht gemacht, 6000 Mitarbeiter werden entlassen: Karstadt Kaufhof hat mit der Gewerkschaft Verdi einen Sanierungsplan vereinbart. Für viele Innenstädte bedeutet das einen schwer zu verkraftenden Kahlschlag und das Ende einer Ära.
Es war ein rabenschwarzer Tag für Galeria Karstadt Kaufhof und seine Beschäftigten: Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern kündigte am Freitag die Schließung von 62 seiner 172 Warenhäuser an.
Insgesamt 5.317 Mitarbeiter werden dadurch nach Angaben des Gesamtbetriebsrates ihre Arbeit verlieren - und viele Innenstädte einen ihrer wichtigsten Anziehungspunkte. Die Gewerkschaft Verdi hatte zuvor sogar von rund 6.000 der noch 28.000 Beschäftigten gesprochen, die von dem Kahlschlag betroffen seien.
Filialen in 47 Städten sollen geschlossen werden
Insgesamt will der angeschlagene Warenhauskonzern Filialen in 47 Städten schließen. Allein in Berlin sollen sechs der elf vorhandenen Kaufhäuser dicht gemacht werden, in Hamburg vier, in München drei, in Dortmund, Düsseldorf, Essen und Nürnberg zwei Geschäfte. Doch trifft es auch viele kleinere Kommunen wie Goslar, Lübeck oder Worms.
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Auch in vielen Kommunen dürfte die Bekanntgabe der Schließungsfilialen mit großer Unruhe erwartet werden. Norbert Portz vom Deutschen Städte- und Gemeindebund warnte schon bei Bekanntwerden der ersten Schließungspläne im Mai vor der Gefahr einer Verödung vieler Innenstädte.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich in einem Schutzschirmverfahren. Womöglich muss ein Drittel der gut 170 Filialen schließen. Beim Treffen zwischen den Sanierern und den Gewerkschaften geht es um die Existenz Tausender Mitarbeiter.
Neben den Warenhäusern und zwei Schnäppchencentern werden nach Angaben des Gesamtbetriebsrats auch 25 Reisebüros geschlossen. Noch offen ist weiterhin das Schicksal der Karstadt-Sports-Häuser. Hier gelten mehr als zwei Drittel der rund 30 Filialen als gefährdet.
Bis zu 1,4 Milliarden weniger Umsatz wegen Corona
Galeria Karstadt Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Galeria Karstadt Kaufhof rechnet durch die Pandemie und den durch sie ausgelösten Konjunkturabschwung bis Ende 2022 mit Umsatzeinbußen von bis zu 1,4 Milliarden Euro.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will 62 ihrer Filialen schließen – darunter auch eine in Worms. ZDF-Reporter Bobby Cherian erklärt, was das für die Stadt bedeutet: