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FDP für längere Laufzeiten : Habeck schließt AKW-Weiterbetrieb nicht aus

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Wegen drohender Energie-Knappheit will die FDP die verbliebenen deutschen AKW länger am Netz lassen. Auch Wirtschaftsminister Habeck schließt einen Weiterbetrieb nicht mehr aus.

Robert Habeck spricht bei einer Pressekonferenz mit der Klimaschutzministerin von Österreich.
Wirtschaftsminister Habeck will den zweiten Stresstest zur Stromversorgung abwarten. Daraus könne sich ein "Sonderszenario" ergeben.
Quelle: dpa

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat einen Weiterbetrieb der drei verbliebenen deutschen Atommeiler über das Jahresende hinaus unter bestimmten Voraussetzungen nicht ausgeschlossen. Beim sogenannten Stresstest könne sich ein "Sonderszenario" ergeben, sagte der Grünen-Politiker bei "RTL Aktuell".

Um ausreichende Rückspannung im Netz zu sichern, sei eine gewisse Kraftwerkskapazität nötig. "Und jetzt schauen wir uns an, ob dieses Jahr so extrem ist, dass dafür noch mal neu ein Szenario aufgemacht werden soll", sagte Habeck.

Ein erster Stresstest des Wirtschaftsministeriums zur Stromversorgung im Frühjahr hatte ergeben, dass die Versorgungssicherheit Deutschlands selbst unter schwierigen Bedingungen gewährleistet sei. Aktuell läuft eine zweite Prüfung, deren Ergebnis in den nächsten Wochen erwartet wird.

Lindner: AKW-Laufzeiten "vorbehaltlos prüfen"

Die FDP hatte zuvor mit Blick auf die deutschen Atomkraftwerke konkrete Forderungen erhoben. Parteichef Christian Lindner sagte: "Es geht nicht um viele Jahre, aber möglicherweise müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, auch im Jahr 2024 etwa noch Kernenergie zu brauchen." Lindner sagte dem Sender RTL/ntv :

Wir werden über eine längere Zeit nicht die alte Strategie verfolgen können, mit Gas Strom zu produzieren, bis wir hinreichend viel Solar- und Windstrom haben.
Christian Lindner, FDP-Chef

Braunkohle wiederum sei sehr klimaschädlich. Da die hohen Gaspreise Menschen veranlassen könnten, wieder mit Strom zu heizen und sich Heizlüfter anzuschaffen, könnte dies "auf eine Stromlücke hinauslaufen, die uns möglicherweise länger als nur einige Monate beschäftigt". Deswegen müsse de AKW-Weiterbetrieb vorbehaltlos geprüft werden, sagte Lindner.

Strommasten stehen am 08.09.2012 bei Ebenhofen (Schwaben) im Morgennebel, aufgenommen am 08.09.2012
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Dürr: Alles zur Stromproduktion nutzen

FDP-Fraktionschef Christian Dürr dringt ebenfalls auf eine Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Meiler. "Wir erwarten für den Winter europäische Solidarität", sagte er zu "Bild". Deshalb sei es richtig, dass auch Deutschland Solidarität zeige. "Wir müssen daher alles, was zur Stromproduktion beitragen kann, auch nutzen. Kernkraftwerke gehören dazu." Dürr sagte weiter: "Wir müssen jederzeit in der Lage sein, Strom an unsere Nachbarn zu exportieren."

Auch CSU-Chef Markus Söder forderte den Weiterbetrieb bis 2024. Es sei "das Minimum", die drei noch aktiven Atomkraftwerke am Netz zu lassen, sagte Söder in München. Und zwar länger, als nur einige Monate.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) plädierte dafür, auch in Betracht zu ziehen, bereits stillgelegte, aber noch funktionierende AKW, wie etwa Grundremmingen, wieder ans Netz zu nehmen.

Deutschland will und muss sich unabhängig von russischem Gas machen. Zeitgleich ist der Atomausstieg Ende 2022 beschlossene Sache.

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