Laut Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, könnten die Verbraucherpreise für Gas extrem ansteigen. Der Grund ist, dass weniger russisches Gas in Deutschland ankommt.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hält eine Verdreifachung der Verbraucherpreise für Gas für möglich.
Das sagte Müller am Donnerstag den Sendern RTL/ntv. Seit der Drosselung der Lieferungen von russischem Gas in der vergangenen Woche sei das Preisniveau nochmals um 50 Prozent gestiegen.
Bei der vergangenen Ausgabe von Markus Lanz warnt FDP-Außenpolitiker Lambsdorff vor einer "enormen Versorgungsproblematik" beim Gas. Publizist Wolfram Weimer geht so weit zu sagen, Russland habe den Gaskrieg eröffnet.
Gasspeicher zu rund 58,6 Prozent gefüllt
"Viele Gasimporteure sagen, sie würden das gerne weitergeben", sagte Müller. Doch dazu müsste die Preisanpassungsklausel aktiviert werden. Ob das passiere, hänge sehr davon ab, wie sich die Gasflüsse weiterentwickelten. "Wir wissen, dass am 11. Juli ein Wartungsfenster droht. Da wird Nord Stream 1 komplett runtergefahren, und wir wissen nicht, was danach passiert."
Russland hat seine Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 zuletzt um rund 60 Prozent verringert. Am Donnerstag rief die Bundesregierung daraufhin die Alarmstufe des Notfallplans Gas aus. Ziel der Bundesregierung ist es, die deutschen Gasspeicher bis zum November zu 90 Prozent zu füllen. Aktuell liegen die Füllstände bei rund 58,6 Prozent.