Die russischen Gaslieferungen nach Deutschland werden weniger. Trotzdem füllen sich die Gasspeicher weiter auf knapp 70 Prozent. Im Herbst sollen die Speicher dann fast voll sein.
Trotz stark reduzierter Liefermengen aus Russland kommt die Gasspeicherung in Deutschland voran. Aktuell seien die Speicherkapazitäten zu 69 Prozent gefüllt, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Dienstag nach einer Schaltkonferenz mit der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern.
Nur wenige "Sorgenkinder"
Aktuell kämen täglich rund 0,4 Prozentpunkte hinzu. Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. Oktober sollen es 85 Prozent und am 1. November 95 Prozent sein. Anhaltend hohe LNG-Importe sollen diese Ziele möglich machen.
Die zusätzlichen fünf Prozentpunkte zum November bedeuteten rund eine Milliarde Kubikmeter Gas, hatte das Bundeswirtschaftsministerium erklärt.
Drei Viertel aller Gasspeicher in Deutschland sind nach Müllers Worten bereits zu mehr als 80 Prozent befüllt, teilweise auch schon zu über 85 Prozent. Sorgenkinder seien "eine Handvoll Speicher", die sich zuvor in russischer Hand befunden hätten, wie Rehden in Niedersachsen und Wolfersberg in Bayern. Dort seien die Füllstände deutlich niedriger.
An kalten Wintertagen werden bis zu 60 Prozent des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt.
- Wie es um unsere Gasversorgung steht
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