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Reaktion auf Ukraine-Erfolge : Gaspreis sinkt: Was das für Verbraucher heißt

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Der Gaspreis ist in den letzten Tagen deutlich gesunken. Ein Grund sind die militärischen Erfolge der Ukraine im Krieg gegen Russland. Ein Lichtblick auch für Verbraucher?

Die Gasflamme eines Gasherds, Archivbild
Die Gaspreise sinken aktuell wieder.
Quelle: Daniel Roland/ap

Zu Wochenbeginn schon hatten die Anleger an den Finanzmärkten aufgeatmet. Die Situation zwischen Russland und der Ukraine gebe dem Markt einen kleinen Hoffnungsschimmer, war zu hören. Denn die Investoren setzten darauf, dass es eine Lösung geben könnte, das könnte den heftigen Energieschock etwas abschwächen.

Doch auch in den Tagen zuvor hatte sich Erdgas am Markt schon deutlich verbilligt. "Die Ankündigung Russlands, kein Gas mehr zu liefern, hat Unsicherheit aus dem Markt genommen", erklärt Andreas Löschel diese Entwicklung. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum.

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Füllstände der Gasspeicher machen Mut

Das klinge zwar paradox, aber nun wisse man, woran man sei, erklärt Löschel.

Die schlechte Nachricht ist jetzt auf dem Markt, man kann nun die ökonomischen Kosten berechnen und sieht, dass man wahrscheinlich insgesamt durch den Winter kommt.
Andreas Löschel, Ruhr-Universität Bochum

Zuvor hatten die Marktteilnehmer wegen der Unsicherheit, ob Russland noch weiter Gas liefern werde, den Gaspreis immer höher getrieben.

Eine weitere positive Entwicklung ist, dass die Gasspeicher in Europa und Deutschland schon recht voll sind. So lag der Füllstand für Deutschland zum 11. September bei 88,33 Prozent:

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Gas-Marktpreise sind für Verbraucher nicht direkt relevant

Am Montag war der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas um knapp acht Prozent auf rund 189 Euro je Megawattstunde gesunken. Dieser Kontrakt gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau. Eine Woche zuvor war der Gaspreis wegen des vorläufigen Lieferstopps über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 noch in Richtung 300 Euro hochgeschossen.

Die Marktpreise sind für die Verbraucher nicht direkt relevant. Eine Preiserhöhung, die bei vielen trotz der aktuell wieder gesunkenen Marktpreise wohl ins Haus steht, muss mindestens einen Monat im Voraus angekündigt werden - so schreibt es das Energiewirtschaftsgesetz vor.

Haushalte in der Grundversorgung, die etwa einen Vertrag mit ihrem Stadtwerk haben, muss dies sogar sechs Wochen im Vorhinein mitgeteilt werden. "Wer schon einen Vertrag hat, der sollte ihn nicht vorzeitig kündigen", rät Energieökonom Löschel. Denn die Energieversorger arbeiteten mit einer Mischkalkulation: Sie sichern sich also den günstigeren Preis aus der Vergangenheit für einen Teil des Erdgases, den anderen Teil kaufen sie zu den aktuellen Preisen nach.

Das ist ein rollierendes Verfahren.
Andreas Löschel, Ruhr-Universität Bochum

"Spitzenpreise werden wir so schnell nicht wiedersehen"

Die Großhandelspreise schwankten stark, bewegten sich aber weiterhin auf sehr hohem Niveau, warnt aktuell jedoch die Bundesnetzagentur.

Unternehmen und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Gaspreise einstellen.
Bundesnetzagentur

Ein sparsamer Gasverbrauch sei wichtig. Den hat die Industrie schon deutlich reduziert, ein weiteres positives Zeichen, meint Energieökönom Löschel. Dennoch können die Preise auch in den nächsten Wochen weiter schwanken, je nachdem, welche Verwerfungen es wegen des Ukraine-Kriegs weiter gibt. "Die Spitzenpreise werden wir so schnell nicht wiedersehen", stellt Löschel aber klar.

Ich würde mich wundern, wenn die Preise noch mal so stark steigen würden.
Andreas Löschel, Ruhr-Universität Bochum

Dennoch lägen die Gaspreise aktuell mit knapp 200 Euro je Megawattstunde zehnmal so hoch wie noch zu "normalen" Zeiten. Ende des vergangenen Jahres hatten sie dieses Niveau erstmals erreicht, weil auch da Russland schon die Gaslieferungen gedrosselt hatte.

Millionen Bundesbürger warten in diesen Wochen sorgenvoll auf Post von Ihren Strom- und Gasversorgern. Sprengen die Kosten für Heizung und Elektrizität das eigene Budget? Was kommt da auf uns zu?

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