Auf Reisende und Pendler kommen Einschränkungen zu: Die Lokführer-Gewerkschaft GDL kündigt nach dem Scheitern der Tarifrunde mit der Deutschen Bahn Streik an.
Bahnkunden müssen sich in der Sommerreisezeit auf einen Streik einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte am Dienstag ihre Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert und beschloss die Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen.
Einen genauen Termin nannte die Gewerkschaft noch nicht. Der Streik fällt jedoch mit den Lockerungen nach der Corona-Krise und dem Beginn einer neuen Reisewelle in Deutschland zusammen.
Gewerkschaft: Bahn trage Verantwortung für Scheitern
Die Gewerkschaft machte die Bahn verantwortlich: "Wir wollten verhandeln und eine Einigung erzielen, doch die Deutsche Bahn hat sich erneut verweigert", sagte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Das Management beharre auf Verschlechterungen bei Arbeitszeitregelungen und der Planungssicherheit des Zugpersonals.
Die Bahn habe kein Angebot vorgelegt und sei auch nicht bereit, über die "erheblich reduzierten Forderungen" der GDL zu verhandeln, sagte Weselsky. Stattdessen setze der Konzern auf Verzögerung und wolle den Beschäftigten "Reallohnverluste zumuten". Daher trage die Bahn die Verantwortung für den "heraufbeschworenen Tarifkonflikt".
GDL fordert Abschluss entlang öffentlichem Dienst
Die vierte Tarifrunde war am Montag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die GDL hatte ihre Forderungen zuvor geändert und strebte nach eigenen Angaben einen Abschluss entlang des öffentlichen Dienstes an. Der Bahn zufolge summierten sich die Forderungen aber auf Dreifaches.
Die Bahn hat bereits mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent für eine Laufzeit ab Anfang 2022 bis Ende Februar 2023 vereinbart. In diesem Jahr soll es kein Lohnplus geben. Einen vergleichbaren Abschluss strebte die Bahn mit der GDL an.
- GDL: Arbeitskämpfe wahrscheinlicher geworden
Das jüngste Angebot der Bahn im Tarifstreit mit der Gewerkschaft GDL ist für die Arbeitnehmerseite inakzeptabel. Die GDL droht mit Warnstreiks.