Tarifrunde: Gesamtmetall warnt vor zu hoher Lohnforderung
Neue Tarifrunde:Gesamtmetall warnt vor zu hoher Lohnforderung
04.06.2022 | 09:36
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Die IG Metall will Ende Juni ihre Tarifforderungen beschließen. Gesamtmetall-Chef Wolf warnt vor zu hohen Forderungen - er will in einer "konzertierten Aktion" über Löhne reden.
Verarbeitung von Metall in Brandenburg
Quelle: dpa
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat die Industriegewerkschaft Metall vor zu hohen Lohnforderungen gewarnt. "Wir müssen mit der IG Metall reden, wie wir das Thema Lohnkosten in den Griff bekommen. Denn jede weitere Steigerung führt zu massiven Belastungen", sagte Wolf der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
Das Wichtigste für die Menschen sei, einen Arbeitsplatz zu haben.
Es hilft keinem, wenn Firmen überfordert werden und sie nicht mehr in der Lage sind, Arbeitsplätze in Deutschland zu halten.
Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall
Gesamtmetall-Chef erwartet harte Tarifrunde und Streiks
Wolf rechnet mit einer harten Tarifrunde und Streiks, wie er den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft weiter sagte. Nötig seien wie in der Corona-Pandemie wieder automatische Differenzierungsmöglichkeiten für Betriebe, die höhere Löhne nicht bezahlen könnten. "Wir haben ein hohes Wohlstandsniveau, und das ist nicht gottgegeben. Wir werden allesamt Abstriche machen müssen", sagte Wolf den Zeitungen weiter.
Auch die IG Metall müsse erkennen, dass es nicht immer nur Wachstum gibt. Das gehe den Unternehmen auch so.
Hohe Lohnforderung in der Metallindustrie erwartet
Die IG Metall beschließt Ende Juni ihr Forderung für die diesjährige Tarifrunde in der Metallindustrie. In der Stahlindustrie fordert sie 8,2 Prozent mehr. Angesichts von aktuell fast acht Prozent Inflation wird eine hohe Forderung auch in der Metallindustrie erwartet.
Wolf begrüßte die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte konzertierte Aktion "ausdrücklich", wie er weiter sagte.
Denn wir haben eine ganz schwierige Situation, wie ich sie noch nie erlebt habe: von Lieferkettenproblemen und knappen Materialien über die Folgen des schrecklichen Kriegs in der Ukraine bis zur Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung.
Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall
Ziel müssten schnelle und pragmatische Lösungen unter anderem zur Bekämpfung der Inflation sein.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
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Vize-Regierungssprecher: Treffen "noch vor der Sommerpause"
Scholz hatte kürzlich im Bundestag angekündigt, gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über ein abgestimmtes Vorgehen gegen die hohe Inflation beraten zu wollen. Die Regierung habe dazu "positive Rückmeldungen" sowohl vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) als auch vom Arbeitgeberverband BDA bekommen, sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. Ein Treffen zur konzertierten Aktion solle "noch vor der Sommerpause stattfinden".