Russland blockiert die Ausfuhr von ukrainischem Weizen. Nach einem Treffen Russlands mit der Türkei hat nun ein Schiff Mariupol verlassen. Ob darauf Getreide war, ist noch unklar.
Im Streit um ukrainische Getreideexporte sind Militärvertreter Russlands und der Türkei zu Gesprächen zusammengekommen. Das Treffen habe am Dienstag in Moskau stattgefunden, berichteten das russische Verteidigungsministerium und die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch übereinstimmend.
Als Resultat der Gespräche habe der türkische Frachter "Azov Concord" den unter russischer Kontrolle stehenden Hafen von Mariupol verlassen, hieß es. Ob - und wenn ja mit was - der Frachter beladen war, wurde zunächst nicht berichtet.
Da Russland die ukrainischen Häfen blockiert, kann kaum noch Getreide exportiert werden. Eine Hungerkatastrophe wird befürchtet.
Ukraine beklagt seit Wochen russische Blockade von Weizenexporten
Nun solle ein Treffen zwischen ukrainischen und UN-Vertretern folgen, bevor "in den kommenden Wochen" dann alle vier Parteien in der Türkei zusammenkommen sollen, hieß es in dem türkischen Bericht ohne Nennung einer konkreten Quelle.
Über mögliche weitere Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. Der Kreml hatte ein Treffen mit einer türkischen Delegation ursprünglich für die kommende Woche angekündigt.
Der Besuch von Russlands Außenminister Lawrow in Ankara endet ohne konkrete Ergebnisse. Russland weist jegliche Schuld an der Getreide-Blockade im Schwarzmeer von sich und sieht die Ukraine als verantwortlich. Eine globale Nahrungskrise droht.
Die internationale Gemeinschaft fordert im Ukraine-Krieg von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Ukraine beklagt, dass durch die russische Kriegsmarine ihre Häfen im Schwarzen Meer blockiert seien. Beide Länder gehören zu den größten Weizenexporteuren und spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt.
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