Krieg und Krisen dämpfen die Kauflaune in Deutschland. Nun wurde laut Marktforschern der GfK sogar ein neues Allzeittief beim Geldausgeben erreicht.
Selbst in den Lockdown-Phasen der Corona-Pandemie war die Stimmung besser. In normalen Zeiten bewegt sich die Kurve der Konsumstimmung stabil um einen Wert von 10. Im ersten Corona-Lockdown fiel sie auf einen Tiefpunkt von etwa minus 24.
Steigende Energiepreise und Inflation
"Zu den Sorgen um unterbrochene Lieferketten, den Ukraine-Krieg und stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise, kommen nun Befürchtungen um eine ausreichende Gasversorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten im nächsten Winter", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Russland hat angekündigt, seine ohnehin reduzierten Lieferungen zu halbieren - dürfte den Druck auf die Energiepreise und damit die Inflation noch erhöhen.
Politik und gesellschaftliche Gruppierungen diskutieren über Wege, wie bei steigenden Energiepreisen insbesondere Bevölkerungsgruppen mit geringem Einkommen entlastet werden. Die Inflationsrate könnte über die Wintermonate weiter hoch bleiben.
Sorge um Einkommen in Bevölkerung groß
Vor allem was ihr Einkommen angeht, machen sich die Menschen in Deutschland erhebliche Sorgen. Ausgelöst würden die Ängste durch die hohen Energiekosten, aber auch durch die Schwäche des Euros gegenüber dem Dollar. Dies verteuere deutsche Importe, die in Dollar zu bezahlen sind und treibe die Inflation im Euroraum nach oben.
Die GfK befragt im Auftrag der EU-Kommission jeden Monat rund 2.000 Menschen in Deutschland zum Konsumklima. Dabei geht es nicht nur um Ausgaben im Einzelhandel, sondern vor allem auch um Ausgaben für Reisen, Dienstleistungen, Gesundheit und Wellness.
- Wird Gas noch knapper und teurer?
Unabhängig vom Ausmaß ist so gut wie klar: Eine Drosselung der Gasmenge - oder gar ein Stopp für Nord Stream 1 - dürfte die Preise weiter treiben.